„Vor allem Säuglinge unter vier Monaten und Kinder mit chronischen Erkrankungen trifft es oft schwer. RSV kann zu einer Bronchiolitis führen, einer Entzündung der kleinen und kleinsten Atemwege. Neben Schleimhautschwellungen dort bildet sich Schleim, der das Atmen, vor allem das Ausatmen erschwert. Auch die Lunge kann betroffen sein“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). "Infizierte Kinder entwickeln Fieber, Husten, Atembeschwerden, haben Schwierigkeiten beim Füttern und können müder als gewöhnlich wirken. Wenn ein kleines Kind offensichtlich Schwierigkeiten beim Atmen hat, schnell atmet und insbesondere beim Ausatmen giemende Atemgeräusche hat, sind das Alarmsignale“, beschreibt Dr. Fegeler die Anzeichen.
Letztes Jahr begannen die Infektionszahlen früher und besonders stark zu steigen. Aufgrund des Fehlens der RSV-Aktivität in der vorangegangenen Saison durch Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen und Hygienemaßnahmen hatte eine größere Anzahl von Säuglingen und Kleinkindern keinen Kontakt und damit auch keine Immunität gegen RSV entwickelt. Manche Experten befürchten, dass immer noch mehr Kindern als sonst keine Immunität besitzen, wodurch auch dieses Jahr vermehrt RSV-Fälle auftreten könnten. Dem amerikanischen CDC (Center for Disease Control and Prevention) zufolge gab es dieses Jahr bereits einen Anstieg der RSV-Infektionen in mehreren US-Regionen und einige Regionen nähern sich saisonalen Höchstständen - fast wie im letzten Jahr.
RSV wird durch Tröpfchen der Atemwege oder durch Berühren von mit Erregern verunreinigten Objekten verbreitet. Kranke Menschen zu meiden, sich die Hände zu waschen und eine Maske zu tragen, hilft die Übertragung von RSV zu verhindern.
Frühgeborene, Neugeborene und junge Säuglinge sowie Kinder mit chronischer Lungenerkrankung, angeborenen Herzerkrankungen, neuromuskulären Erkrankungen, mit starker Abwehrschwäche und bestimmten Krankheiten, die durch Veränderungen der Erbanlagen verursacht sind (z.B. Trisomie 21), sollten während der ersten ein bis zwei Lebensjahre während der RSV-Saison aufgrund ihres erhöhten Risikos eine passive Immunisierung mit Antikörpern (Palivizumab) erhalten.
Quellen: <link https: register.awmf.org de leitlinien detail _blank external-link-new-window external link in new>Leitlinie zur Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Risikokindern, <link https: www.cdc.gov surveillance nrevss images trend_images rsv14num_nat.htm _blank external-link-new-window external link in new>CDC, <link https: www.nbcnews.com health health-news surge-rsv-virus-fills-hospitals-can-severely-sicken-babies-rcna52082 _blank external-link-new-window external link in new>NBC News, <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicaXpress, <link https: doi.org s15010-022-01889-6 _blank external-link-new-window external link in new>Infection, <link https: doi.org _blank external-link-new-window external link in new>Euro Surveill.
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