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Intensive Bewegung verbessert Knochenstruktur bei Kindern

Schwedische Forscher wiesen im Rahmen einer vierjährigen Studie nach, dass intensives Training die Knochendichte bei Jugendlichen verbessern kann. Das Frakturrisiko wird dadurch jedoch nicht erhöht ...

Schwedische Wissenschaftler konnten in einer vierjährigen Studie nachweisen, dass Kinder durch intensives Training in der Schule ihre Knochendichte und -größe positiv beeinflussen können. Nachteilige Effekte wie vermehrte Knochenbrüche im Vergleich zu Schülern, die nur am normalen Schulsport teilnahmen, konnte die Forschergruppe um Bjarne Löfgren von der Lund Universität in Malmö, Schweden, im Verlauf der Studie nicht entdecken.
Löfgren stellte die Ergebnisse bei der jährlichen Versammlung der amerikanischen Gesellschaft für Knochenforschung vor (American Society for Bone and Mineral Research: ASBMR). "Die ersten 20 Lebensjahre bestimmen die Knochendichte eines Menschen. Bewegung spielt dabei eine wichtige Rolle. Üben die Muskeln und Sehnen Druck auf die Knochen aus, wird dieser von bestimmten Knochenzellen registriert, die dadurch zur Knochenbildung angeregt werden. Vor allem Bewegungen gegen die Schwerkraft, wie Ballspiele, Laufen, Hüpfen, wirken sich positiv aus", erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

Für die Untersuchung mussten mehr als 800 Schüler (446 Jungen und 362 Mädchen) aus Malmö 200 Minuten wöchentlich trainieren. Das Übungsprogramm umfasste Laufen, Springen, Seilklettern und Ballsportarten. Als Vergleichsgruppe dienten Schüler von drei benachbarten Schulen (807 Jungen und 780 Mädchen), die am üblichen Sportunterricht teilnahmen. Dieser umfasste etwa 60 Minuten pro Woche. Die Gruppe mit zusätzlichen Trainingseinheiten wurde für insgesamt 2.675 Personenjahre beobachtet und die Vergleichsgruppe für 5.661 Personenjahre. Die Wissenschaftler verfolgten das Knochenwachstum, die Knochendichte und Frakturrate der beiden Teilnehmergruppen. Das Ergebnis: Das intensive Training hatte für die Probanden nur positive Effekte, wie verbesserte Knochendichte und -wachstum, aber war mit keinem erhöhten Frakturrisiko verbunden.

„Ein starker Kinderknochen bleibt auch im Alter länger ein stabiler Knochen. Die Knochendichte erreicht beim Menschen etwa zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr ihr Maximum und fällt anschließend kontinuierlich ab“, ergänzt Dr. Niehaus. Deshalb ist es laut Löfgren so wichtig, dass junge Menschen bis 25 oder 30 Jahre mit Bewegung und Ernährung möglichst viel Knochenmasse „sammeln“.