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Internationale Studie: Meth schädigt Gehirn von Jugendlichen weit mehr als das von Erwachsenen

Jugendliche, die regelmäßig Methamphetamin (Meth, Crystal Meth) konsumieren, erleiden größere Gehirnveränderungen als Erwachsene, die diese Droge längerfristig zu sich nehmen. Diese Schäden zeigen sich besonders deutlich in den Regionen des Gehirns, die für die sogenannten "Exekutivfunktionen", d.h. Fähigkeiten der Handlungsplanung, verantwortlich sind. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher von der Universität von Utah und Süd Korea in einem wissenschaftlichen Bericht.

Die Experten untersuchten jugendliche und erwachsene Meth-Konsumenten in Südkorea, Magnetresonanzaufnahmen (MRT) des Gehirns der Patienten zeigten eine verringert Dicke der grauen Substanz des frontalen Kortex bei jüngeren Meth-Nutzer. Das ist der Bereich des Gehirns, in dem die Fähigkeit eines Menschen, zu organisieren, rationell zu denken und sich an Dinge erinnern, lokalisiert ist - bekannten als Exekutivfunktionen. Bei einer anderen Art von MRT, Diffusions-Tensor-Imaging (DTI), konnten die Forscher ebenso Veränderungen bei der weißen Substanz der Jugendlichen erkennen, was ein Hinweis auf eine mögliche Schädigung von Neuronen ist – den Zellen, die Informationen über elektrische Signale von einem Teil des Gehirns zu einem anderen weiterleiten. Im Gehirn liegt die graue Substanz zum überwiegenden Teil außen und umhüllt die weiße Substanz. Diese Bereiche bezeichnet man als Rinde (Kortex). An der grauen und weißen Substanz bei Erwachsenen, die regelmäßig Meth nutzten, ermittelten die Wissenschaftler weit weniger Schäden als bei den Jugendlichen. Die Forscher fanden ihre Ergebnisse alarmierend.
„Es ist besonders bedauerlich, dass Meth anscheinend den ein Teil des Gehirns schädigt, der sich bei jungen Menschen noch in der Entwicklung befindet und entscheidend für deren kognitiven Fähigkeiten ist", erklärte Dr. In Kyoon Lyoo, von der Ewha W. Universität in Seoul, Südkorea. „Schäden an diesem Teil des Gehirns sind besonders problematisch, weil die Fähigkeit, Risikoverhalten zu steuern, bei Heranwachsenden noch nicht so entwickelt ist wie bei Erwachsenen. Die Ergebnisse könnten die schweren Verhaltensstörungen und Rückfälle erklären, die bei jugendlichen Drogensüchtigen immer wieder zu beobachten sind." Die Resultate lassen auch vermuten, dass bei Teenagern viel weniger Meth erforderlich ist als bei Erwachsenen, um größere Schäden im jugendlichen Gehirn zu verursachen, da Jugendliche in der Regel kleinere Mengen Drogen gebrauchen als Erwachsene.

<link http: www.kinderaerzte-im-netz.de altersgruppen jugendliche info-sucht designerdrogen _blank external-link-new-window external link in new>Meth ist eine der am häufigsten missbrauchten Drogen in Asien, aber es ist auch ein Problem in den Vereinigten Staaten. In Deutschland hat die Verbreitung des Rauschgifts seit 2009 vor allem in den Bundesländern, die an Tschechien angrenzen, deutlich zugenommen.

„Es gibt eine kritische Phase der Entwicklung des Gehirns für bestimmte Funktionen, und es scheint, dass Jugendliche, die Methamphetamin missbrauchen, ein hohes Risiko haben, dass diese Entwicklung fehlgeleitet wird", befürchtet Mitautor Professor Perry Renshaw. „Ich denke, die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Kinder von Drogen fernzuhalten."
Der Handel und Besitz von Methamphetamin ohne Erlaubnis ist in Deutschland und den meisten europäischen Ländern strafbar.
Crystal Meth kann im Gehirn viele Glückshormone (wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin) in Sekunden freisetzen und damit den Körper überschwemmen. Nach dem Rausch fühlen sich die Konsumenten aber kaputt und ohne Energie, so dass sie das Bedürfnis haben, gleich wieder zu Meth zu greifen. So zerstören sich Menschen mit Meth innerhalb von einem halben Jahr oder nur Monaten. Anfangs zeigt sich der körperliche Verfall sich akneähnliche Hautveränderungen. Mit der Zeit können auch die Zähne Veränderungen zeigen und ausfallen. Die Substanz schädigt Organe wie Leber, Nieren und das Gehirn.

Quelle: <link http: www.medicalnewstoday.com releases _blank external-link-new-window external link in new>MedicalNewsToday, <link http: www.zdf.de zdfinfo crystal-meth-die-horror-droge-36550670.html _blank external-link-new-window external link in new>ZDF info, <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http www.nature.com mp journal vaop ncurrent full mp2014191a.html _blank external-link-new-window>Molecular Psychiatry