Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Internationaler Anti-Drogen-Tag: Fast jeder zehnte Jugendliche zeigt riskantes Trinkverhalten

Laut dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht 2009 weist immer noch fast jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren einen riskanten oder gefährlichen Alkoholkonsum auf. Fast ein Viertel der befragten Jugendlichen hatte im Verlauf eines Monats mindestens einmal mehr als fünf Gläser alkoholische Getränke konsumiert ...

Nicht nur verbotene Drogen gefährden die Gesundheit von Heranwachsenden, sondern vor allem legale Konsumgüter wie Alkohol und Tabak können erhebliche Schäden verursachen und süchtig machen. Zwar geht nach den letzten Untersuchungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung der Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis insgesamt langsam zurück, aber laut dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht 2009 weist immer noch fast jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren einen riskanten oder gefährlichen Alkoholkonsum auf. Fast ein Viertel der Befragten Jugendlichen gab an, im Verlauf eines Monats mindestens einmal mehr als fünf Gläser alkoholische Getränke konsumiert zu haben. „Den Heranwachsenden ist leider oft nicht bewusst, dass sie ihre Gesundheit, manchmal sogar ihr Leben riskieren, wenn sie wahllos Alkohol in sich ‚hineinschütten’, um Spaß zu haben, locker zu werden oder sich zu betäuben. Oft konsumieren sie zusätzlich noch andere Drogen“, warnt Dr. Wolf-Rüdiger Horn, Suchtbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Dies bestätigt eine Untersuchung des Instituts für Therapieforschung (IFT) in München, bei der 128 Münchener Jugendliche nach einer Alkoholvergiftung befragt wurden. Einige dieser Teenager (ca. 15%) wurden sogar mehrfach innerhalb eines Jahres aufgrund ihres exzessiven Alkohol- und teilweise auch Drogenkonsums hospitalisiert. „Es gibt eine Reihe von Jugendlichen, die besonders gefährdet sind, Alkohol und Drogen auf riskante Weise zu konsumieren. Die Gesellschaft muss mehr tun, diesen Jugendlichen Perspektiven und Alternativen anzubieten, und wir Erwachsenen müssen als Vorbilder unseren international noch immer sehr hohen Konsum reduzieren.“, meint Dr. Horn.

„Um wirklich Erfolg im Kampf gegen den exzessiven Alkoholkonsum bei manchen Jugendlichen zu haben, reicht Aufklärung natürlich alleine nicht aus. Die Werbung für alkoholische Getränke und die Zugänglichkeit von Alkohol sollten spürbare Einschränkungen erfahren“, so lautet die Forderung der Präventionsfachleute.

Weitere Infos zu diesem Thema finden sich auf den Internetseiten www.unodc.org, www.dhs.de, www.bzga.de und www.drugcom.de - zum Alkohol auch bei der vom BVKJ mitgetragenen „Aktion Glasklar“ (www.aktionglasklar.de) sowie unter www.bist-du-staerker-als-alkohol.de.