Im 15. Oktober weist der „Tag des weißen Stocks“ schon mehr als 40 Jahre auf die Probleme sehbehinderter und blinder Menschen hin. Dieser Tag ist zugleich das Ende der „Woche des Sehens“, vom 7. bis zum 15. Oktober, die dieses Jahr zum sechsten Mal begangen wird. Das Wochen-Motto lautet „Blindheit verstehen, Blindheit verhüten“. Blindheit und Sehbehinderung trifft nicht nur alte Menschen, sondern auch junge Menschen und Kinder – wenn auch seltener. Erwachsene erblinden häufig aufgrund der altersabhängigen Makuladegeneration (50%) sowie aufgrund eines Glaukoms (18%) oder einer diabetischen Retinopathie (17%). Für Kinder besteht vor allem die Gefahr einer irreversiblen Sehschwäche (Amblyopie), wenn diese nicht rechtseitig behandelt wird. Diese sind leicht zu diagnostizieren und zu beheben. Etwa 6% der Grundschüler wären davon ohne geeignete Maßnahmen betroffen. Mangelnde Sehfähigkeit kann dann in der Folge zu Schulproblemen, schlechtem Schulabschluss und Schwierigkeiten bei der Berufswahl führen. Vision 2020 fordert deshalb, dass alle Kinder im Alter zwischen 30 und 42 Monaten augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse erstattet bekommen und Eltern besser für das Problem der Amblyopie sensibilisiert werden sollen.
Nach WHO-Schätzungen gibt es weltweit 1,5 Millionen blinde Kinder, jede Minute erblindet ein Kind. In Regionen die keine oder kaum eine augenärztliche Versorgung haben, können Vernarbungen der Hornhaut (im vorderen Teil des Augapfels) z.B. durch Vitamin-A-Mangel, Masern oder Bindehautentzündungen zu Sehschäden führen.