Wie viele Menschen wirklich Linkshänder sind, weiß man bis heute nicht genau, da die Gruppe der umgeschulten Linkshänder oft nur unvollständig erfasst werden kann. Manche Forscher halten einen Anteil von 50% Linkshändern zu 50% Rechtshändern für möglich.
Kinder nicht zur Rechtshändigkeit zwingenFrüher galt die rechte Hand als die "gute" Hand. Kinder, die linkshändig waren, wurden zum Gebrauch der rechten Hand umerzogen. Heute weiß man, dass sich eine Umschulung der Händigkeit negativ auswirken kann. Insbesondere bei intellektuell belastenden Tätigkeiten, wie dem Schreiben, können Schwierigkeiten entstehen (z.B. Konzentrationsstörungen oder schnelle Ermüdbarkeit). Links- und Rechtshändigkeit werden vermutlich vererbt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch die Händigkeit auch bestimmte Gehirnprozesse unterschiedlich ablaufen (Dominanz einer Gehirnhälfte).
Bevorzugte Hand sollte vor Schulbeginn bekannt seinEtwa bis zu einem Alter von 18 und 24 Monaten ist die Händigkeit bei vielen Kindern bereits relativ stabil ausgeprägt. Eltern sollten von Anfang an keinen Einfluss auf den bevorzugten Gebrauch einer Hand ausüben. Falls Eltern unsicher sind, ob ihr Kind Linkshänder ist, sollten sie dies noch vor dem Schulbeginn testen lassen. So kann das Kind rechtszeitig vor Schuleintritt die richtige "linke" Schreibhaltung (Blatt nach rechts geneigt, Schreibhand unter der Zeile und Stiftende in Richtung linker Ellbogen bzw. Schulter zeigend, rechte Hand am Blattrand) üben. Außerdem sollte das linkshändig schreibende Kind nicht rechts von einem Rechtshänder sitzen, damit sich die Kinder nicht gegenseitig behindern. Linkshandgerechte Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Schere und Spitzer, sollten dem kleinen Linkshänder von Anfang an zur Verfügung stehen.
Weiter Informationen zur Linkshändigkeit finden Sie unter www.linkshaender-beratung.de.