In einer neuen Studie über das Essverhalten junger Leute wurden 736 Gymnasiasten und Studenten von 12 bis 32 Jahren im Raum Zwickau, Jena und Göttingen zu Frühsymptomen einer Essstörung befragt.
Im Testergebnis zeigten 29 % der weiblichen und 13 % der männlichen Befragten bereits Anzeichen eines gestörten Essverhaltens. Bei den Schülerinnen waren es sogar 35 %. Schüler und Studenten in den alten Bundesländern waren deutlich stärker gefährdet. Bei 14 % der befragten Mädchen und Frauen bestehe ein hohes Risiko, eine Magersucht oder eine Ess-Brech-Sucht (Bulimie) zu entwickeln.
Bereits Schüler sind im Diätwahn
Prof. Bernhard Strauß, Leiter dieser Studie, erklärt, dass die Sorge um das Gewicht und die Figur das Essverhalten negativ beeinflußt. Außerdem entstehen durch die Medien falsche Vorstellungen vom Idealbild des menschlichen Körpers.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich 43 % der weiblichen und 21 % der männlichen Befragten in den letzten zwölf Monaten für eine Diät entschieden haben. Dabei treiben viele nicht nur übermäßig Sport und fasten regelmäßig, sondern greifen auch zu Appetitzüglern, Abführ- oder Entwässerungsmitteln. Denn jede zweite Schülerin findet sich zu dick, obwohl dies nur in 8 % der Fälle wirklich zutrifft. Andererseits waren 33 % der Befragten untergewichtig, wobei sich aber nur 6 % derer so einschätzten.
Prof. Bernhard fordert dringend ein wirksames Konzept zur Prävention von Essstörungen und verlangt die Rezeptpflichtigkeit von Entwässerungsmitteln, Appetitzüglern und Abführmitteln.
Internet: www.uni-jena.de
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