Kinder bis zu 12 Jahren dürfen laut Straßenverkehrsordnung im Auto nur mitfahren, wenn sie in einer so genannten "Rückhalteeinrichtung" untergebracht sind. Sie sollten stets in geprüften (erkennbar an einem großen "E") und alters- bzw. gewichtsgemäßen Kindersitzen befördert werden, fordert die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN).
Allgemein sei die Nutzung von Kindersitzen rückläufig, kritisieren die Experten. Von den über Sechsjährigen würden mehr als die Hälfte ohne Kindersitz befördert, jedes zehnte Kind sei beim Autofahren völlig ungesichert, warnt die AGBN. Doch schon bei Tempo 30 könne ein ungesichertes Kind wie ein tonnenschweres Geschoss vom Rücksitz nach vorne katapultiert werden.
Die Eltern sollten also schon frühzeitig nach dem richtigen System Ausschau halten und die Kindersitze entsprechend ihrem Kind "mitwachsen" lassen. Für die ganz Kleinen stehen laut dem TÜV Süddeutschland drei Varianten zur Auswahl:
- spezielle Babyschalen, in denen das Kind in liegend befördert wird - am besten in Rückenlage, nicht auf dem Bauch! Für die ersten Wochen nach der Geburt sind solche Schalen am vorteilhaftesten.
- Kinderwagenoberteile, die sich abnehmen und im Wagen befestigen lassen.
- "Reboard-Systeme" - wannenförmige Liegesitze, die in oder entgegen der Fahrtrichtung befestigt werden können. Oft sind solche Systeme mit einem praktischen Tragegriff versehen, der es erlaubt, das Baby nebst Sitz mitzunehmen. Hat das Fahrzeug einen funktionierenden Beifahrer-Airbag, existiert ein absolutes Verbot für einen Reboard-Kindersitz auf dem Beifahrersitz. Lebensgefährlich für das Kind ist der Airbag, wenn er das rückwärts gerichtete Sicherungssystem des Kindes erfasst und nach hinten katapultiert. Fahrzeuge mit Beifahrerairbag müssen einen Warnaufkleber (gibts in jeder TÜV-Prüfstelle) anbringen. Generell ist für das Baby der Rücksitz sowieso sicherer als der Vordersitz!