Jugendliche mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS sind Experten zufolge besonders gefährdet, sich in die Medienwelt zu flüchten. Menschen mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) seien prinzipiell für Reize sehr empfänglich, erläutert Oliver Bilke von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Vivantes Humboldt- Klinikum in Berlin. Online-Spiele oder Chats kämen dem schnellen Aufmerksamkeitswechsel und dem impulsivem Verhalten der Betroffenen sehr entgegen.
ADHS-Erkrankte würden häufig von ihrer Umgebung abgelehnt und ausgegrenzt.
Elektronische Medien sind Bilke zufolge daher besonders reizvoll, weil sie ständig verfügbar sind, schnell zum Erfolg und damit zur Belohnung führen. „Der Jugendliche erlebt ständig, dass er wer ist und dass er etwas erleben kann - aber leider nur in der Online-Welt“, erklärt der Mediziner. Misserfolge dagegen ließen sich umgehend wegklicken. Geschützt werden könnten Gefährdete, indem ihr Selbstvertrauen gestärkt und sie sozial unterstützt werden.