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Jugendliche Raucher - den Willen zum Aufhören stärken

Laut Dr. Wolf-Rüdiger Horn, Suchtbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, muss gerade beim Thema "Rauchen" das Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen gestärkt werden, so dass sie nicht Opfer von Werbung, schlechtem Vorbild der Erwachsenen und auch Gruppenzwang werden. Mit dem Projekt "Just be smokefree" soll Jugendlichen der Verzicht auf die Zigarette erleichtert werden...

Obwohl die Raucherquote insgesamt in Deutschland abgenommen hat, hat sich seit 1993 der Zigarettenverbrauch beständig erhöht, da ein "harter Kern" und vor allem Jugendliche sehr viel mehr Nikotin konsumieren. Laut Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung lag 2003 das Einstiegsalter beim Rauchen inzwischen bei 13,6 Jahren. "Je früher Menschen zu rauchen beginnen, desto höher ist die Suchtgefahr. Aber nicht nur der Stoff führt zur Abhängigkeit. Auch ein ‚Gefühlsfaktor spielt dabei eine Rolle. Wer schon als Junge oder Mädchen mit Hilfe der Zigarette Entspannung bei Stress, Nervosität, schlechter Laune, Ärger oder Traurigkeit sucht, schafft es im jungen Erwachsenenalter weniger häufig aufzuhören", warnt Dr. Wolf-Rüdiger Horn, Suchtbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Jugendliche, die mit dem Rauchen nicht aufhören können, verkürzen ihr Leben um durchschnittlich acht Jahre; jeder vierte von ihnen stirbt noch vor dem 65. Geburtstag. Studien ergaben, dass bei jugendlichen Rauchern (Beginn vor dem 15. Lebensjahr) die Erbsubstanz (DNA) der Blut- und Lungenzellen sehr viel stärker geschädigt wird, als bei Menschen, die erst später zu rauchen beginnen. 68% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 12 und 25 Jahren haben den Wunsch, das Rauchen aufzugeben und bereits 61% haben mindestens einmal versucht aufzuhören. "Das Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen muss deshalb gestärkt werden, so dass sie nicht Opfer von Werbung, schlechtem Vorbild der Erwachsenen und auch Gruppenzwang werden", rät Dr. Horn.

Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte unterstützt mit dem Projekt "Just be smokefree" Jugendliche beim Verzicht auf den "Glimmstängel". Sie erhalten Hilfe zur Selbsthilfe, bekommen ein "Handbuch" zur Verfügung gestellt und verpflichten sich durch Verträge zum Nichtrauchen. Falls es besonders schwer fällt, kann auch eine zeitweilige Reduktion der Zigarettenmenge als erstes Ziel hilfreich sein. Auch Unentschlossene sollen motiviert werden.