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Kalte Füße begünstigen Harnwegsinfekte

Im Spätsommer laufen Kinder gerne barfuß oder setzen sich ohne Unterlage auf den Boden, obwohl dieser kalt oder feucht ist. Dadurch kann der Unterleib unterkühlt werden. Die Blasenschleimhaut wird dann weniger durchblutet und Bakterien können sich leichter vermehren...

Harnwegsinfektionen bzw. Blasenentzündungen entstehen durch die Besiedlung der Harnwege mit Bakterien. Insbesondere Mädchen sind von einer Blasenentzündung betroffen, da die weibliche Harnröhre kürzer ist, so dass Bakterien leichter bis zur Blase aufsteigen können. Die wichtigsten Symptome eines Harnwegsinfekts sind das Brennen beim Wasserlassen und ein Druckgefühl in der Blase. Bei kleinen Kindern können auch Einnässen, Fieber, Bauchschmerzen auf einen Harnwegsinfekt hinweisen.

Warme Spätsommertage verleiten Kinder häufig dazu, trotz kalter Füße noch barfuß herumzulaufen, nasse Badesachen anzubehalten oder sich ohne Unterlage auf den Boden zu setzen. "Dadurch kann der Unterleib unterkühlt werden, die Blasenschleimhaut wird weniger durchblutet und Bakterien können leichter eindringen", erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Bei einer beginnenden Blasenentzündung lindert Wärme die Schmerzen und entspannt die Muskulatur. Auch wenn das Wasserlassen schmerzhaft ist, sollte das Kind möglichst viel trinken, um die Reinigung der Blase zu unterstützen. Harntreibende Tees sollten aber erst bei Kindern im Schulalter eingesetzt werden (bei kleinen Kindern droht ein zu starker Flüssigkeitsverlust). "Der Besuch beim Kinder- und Jugendarzt sollte nicht zu lange hinausgezögert werden: Wenn schädliche Keime aus der Harnblase in die Nieren aufsteigen, kann es zu einer Nierenbeckenentzündung kommen. Dies kann zur Narbenbildung im Nierengewebe und zu Spätfolgen im Erwachsenenalter führen", warnt Frau Dr. Kilian-Kornell.