Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) werden jährlich 20.000 Kinder Opfer sexueller Gewalt. Häufig bleibt Missbrauch unerkannt. Die Präventionskampagne "Hinsehen.Handeln.Helfen!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend soll in allen 16 Bundesländern vor Ort über Anzeichen von sexueller Gewalt, über Anlaufstellen und Hilfsangebote für Kinder und deren Eltern informieren. Stationen der Kampagne sind u. a. Dortmund, Leipzig, Erfurt, Frankfurt am Main, Stuttgart, München, Düsseldorf, Mainz, Magdeburg, Köln, Saarbrücken, Frankfurt an der Oder, Rostock und Bremen.
Starke Kinder sind seltener Opfer
Oft ist es für Nahestehende schwer zu erkennen, ob ein Kind missbraucht wurde, da es keine speziellen Symptome gibt. Das Kind kann beispielsweise unter Ein- und Durchschlafproblemen, Ängstlichkeit oder Konzentrationsstörungen leiden. Häufig wird das schreckliche Erlebnis von den Kindern auch verdrängt, so dass sie keine Erinnerung mehr daran haben. Die meisten Täter kommen aus dem sozialen Nahraum des Opfers und sind den Kindern bekannt. Ihre Opfer sind häufig Mädchen und Jungen, die schwer "Nein" sagen können und ein schwaches Selbstbewusstsein haben. Ein guter Schutz vor Missbrauch ist es deshalb, wenn Kinder so viel Selbstvertrauen haben, dass sie auch Erwachsenen gegenüber ihre eignen Grenzen setzen.
Verschärfte Gesetzgebung
Seit dem 1. April 2004 wurde das Sexualstrafrecht verschärft. Bei sexuellem Missbrauch sind u.a. keine Geldstrafen mehr möglich, sondern nur noch Freiheitsstrafen. Auch die Belohnung oder Billigung von sexuellem Missbrauch, sexueller Nötigung und Vergewaltigung steht nun unter Strafe.
Weitere Informationen zur Kampagne gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen "Hinsehen.Handeln.Helfen! finden Sie unter : www.hinsehen-handeln-helfen.de