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Keine Angst vor Ess-Krisen bei Kleinkindern

Haben Kleinkinder "Ess-Krisen", handelt es sich selten um krankhafte Ess-Störungen. Die meisten Kinder lehnen das Essen nur zeitweise ab...

Eltern sollten bei "Ess-Krisen" ihrer Kinder nicht verzweifeln - selten handelt es sich um krankhafte Ess-Störungen. Die meisten Kinder lehnen das Essen nur zeitweise ab. Kleinkinder besitzen in der Regel ein natürliches Gefühl für Hunger und Sättigung. Werden sie zum Essen gezwungen, kann dieses Gefühl aus dem Gleichgewicht geraten. Zwischen einem und drei Jahren neigen sie dazu, alles zu verweigern, was sie nicht kennen. Bei älteren Kindern kann eine vorübergehende Ablehnung zur Selbstbehauptung gehören, in der Pubertät sollte ungewöhnliches Ess-Verhalten in jedem Fall hinterfragt werden.

Kinder essen unterschiedlich viel: Schwere und große Kinder müssen nicht unbedingt mehr essen als kleine und leichte. Auch die Menge kann täglich stark variieren. "Normvorstellungen" der Eltern sind deshalb oft irreführend. Wichtig ist, dass das Kind kein Untergewicht hat und im richtigen Rahmen zunimmt. Eine wichtige Kontrolle über den Gesundheitszustand bieten die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt, bei denen Gewicht und Größe des Kindes überprüft werden.

Eltern sollten ihr Kind nicht zum Essen zwingen, sondern zu festen Essenszeiten kleine Portionen anbieten, damit es nachfassen kann, wenn es will, aber nicht den Teller leer essen muss. Ungesunde Süßigkeiten und Knabberzeug wie Chips zwischen den Mahlzeiten sollten Kinder möglichst nicht bekommen. Denn eine süße Hauptspeise ist besser als das ständige Naschen zwischen den Mahlzeiten. Kindern ist die Vorliebe für Süßes angeboren. Eltern sollten aber dennoch nicht jedem "Igitt" aus dem Weg gehen und Kinder auch immer wieder neue und ungewohnte Speisen probieren lassen. Diese Mühe lohnt sich, denn nur so kann ein Kind seinen Geschmack allmählich entwickeln. Kompromisse sind hilfreich, wenn einzelne Lebensmittel wie beispielsweise Kohl oder Spinat komplett abgelehnt werden, aber Eltern dürfen nicht vorschnell aufgeben.