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Keine Sorge bei kleinen Bettnässern

Etwa 15% der sechsjährigen Kinder leiden oft noch unter nächtlichem Einnässen. Viele Kinder lernen mit Hilfe eines Tagebuchs, in dem Eltern „Missgeschicke“ notieren, innerhalb kurzer Zeit ihre Blase zu kontrollieren und oft löst sich das Problem von alleine. Eltern sollten Fortschritte beim Trockenwerden belohnen und „nasse Zwischenfälle“ nicht an die große Glocke hängen. Denn diesen Kindern ist ihr Malheur sehr peinlich…

Nächtliches Einnässen (Enuresis nocturna) liegt vor, wenn ein fünfjähriges Kind tagsüber bereits trocken ist, nachts aber mindestens zweimal im Monat ins Bett macht und noch nie länger als sechs Monate trocken gewesen ist. Etwa 15% der sechsjährigen Kinder können die Blasenentleerung in der Nacht noch nicht hinauszögern, bis die Toilette erreicht ist. Vermutlich handelt es sich um eine genetisch bedingte Reifungsstörung, der Reflex zur Unterdrückung der Blasenentleerung scheint zu fehlen.

Eltern sollten beim Kinder- und Jugendarztes abklären lassen, ob ein organischer Grund für das Einnässen vorliegt. Auch eine angeborene Fehlbildung der Harnwege oder eine Fehlfunktion der Blasenmuskulatur kann die Ursache sein. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern beraten, ob evtl. eine Verhaltenstherapie oder die Kombination der verschiedenen Behandlungsmethoden sinnvoll ist. Häufig kann mit Hilfe eines so genannten Miktionstagebuchs, in dem Eltern notieren, wann das Kind ins Bett macht, die Kontrolle der Blase trainiert werden. Eltern sollten das Kind ermuntern, auf die Toilette zu gehen, und die Erfolge ihres Kindes loben bzw. belohnen. Sie sollten ihr Kind aber nicht für seine „Missgeschicke“ schimpfen, denn kein Kind macht absichtlich ins Bett. Kleine Bettnässer schämen sich meist sehr für ihre Schwäche.