Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren suchen seit dem Start der Gesundheitsreform seltener einen Arzt auf. Im ersten Quartal 2004 ließen sich nach Angaben des Sozialministeriums 60% dieser Altersgruppe von einem Arzt behandeln. Knapp 86.000 junge Patienten gingen zum Kinder- und Jugendarzt und 37.200 zum Allgemeinarzt, teilte das Ministerium mit. Im ersten Quartal 2003 kamen mehr als 72% der 12- bis 18-Jährigen in die Arztpraxen.
Im Vorjahreszeitraum suchten über 114.000 Kinder und Jugendliche einen Kinder- und Jugendarzt und rund 45.600 einen Hausarzt auf. Seit dem Reformstart müssen Kinder ab 12 Jahren nicht verschreibungspflichtige Medikamente selbst bezahlen. Deshalb hatte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gewarnt, dass vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien bei Krankheit vom Arztbesuch abgeschreckt werden könnten. Von Zuzahlungen wie der Praxisgebühr sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dagegen weiterhin befreit.