Eltern sollten ihre Babys möglichst früh gegen Keuchhusten (Pertussis) impfen lassen. Bislang werden einer Studie zufolge nur 9% der Kinder im empfohlenen Alter von fünf Monaten geimpft, teilt das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mit. Mit sieben Monaten sei nur die Hälfte der untersuchten Babys grundimmunisiert gewesen. Gerade für Kinder im ersten Lebensjahr stelle Keuchhusten aber eine besondere Gefahr dar, da die Krankheit in diesem Alter einen schweren klinischen Verlauf nehmen könne.
Bei Schuleingangs-Untersuchungen liegen die Impfraten dem Institut zufolge derzeit bei 90,3 %in den neuen und 81,8% in den alten Bundesländern. Mit diesen Raten sei noch keine ausreichende Immunität der Gesamtbevölkerung gewährleistet. Wichtig sei neben der frühen Grundimmunisierung auch die Fortführung der Impfungen. Seit zwei Jahren werde den bislang vier Mal gegen Pertussis geimpften Kindern und Jugendlichen von 9 bis 17 Jahren eine weitere Impfung empfohlen (Impfkalender). Eine solche Auffrischung sollten dem Institut nach auch Beschäftigte mit intensivem Kontakt zu Säuglingen oder Vorschulkindern vornehmen.
1995 waren nach Angaben des RKI bundesweit mehr als 1.900 Menschen mit Keuchhusten in Krankenhäusern behandelt worden, die Mehrzahl von ihnen waren Kinder unter fünf Jahren. Vier Jahre später wurden knapp 1.220 Fälle erfasst.