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Kinder im Alltag spielerisch auf die Schule vorbereiten

Der körperliche, geistige, seelische und soziale Entwicklungsstand entscheiden darüber, ob ein Kind schulreif ist. Beginnend mit drei Jahren kann ein Kind immer wieder kleine Aufgaben bekommen, die es spielerisch und ohne Stress auf die Schulsituation vorbereiten ...

Ein Kind gilt als schulreif, wenn es u.a. über altersgerechte Sprachfähigkeiten sowie logisches Verständnis verfügt, sich längere Zeit konzentrieren und still sitzen kann, mit anderen kommunizieren kann, soziale Kompetenz aufweist, d.h. sich in eine Gruppe einfügen kann. Diese Fähigkeiten können Eltern schon lange vor Schulbeginn spielerisch im Alltag mit ihren Kindern „trainieren“. „Beginnend mit drei Jahren kann ein Kind kleine Aufgaben bekommen. Der mathematischen Kompetenz dient es z.B., wenn ein Kind kleine Summen im Geschäft bezahlen darf oder lernt, Telefonnummern zu wählen. Wenn Kinder ihren Namen schreiben wollen, sollen Eltern dies unterstützen. Für die Sprachförderung gilt: Viel mit dem Kind reden, anhand eines Bilderbuches kleine Geschichten erzählen und nacherzählen lassen und später aus altersgemäßen Kinderbüchern vorlesen. Wichtig ist der Dialog, der dabei entsteht, also Fragen zulassen und erklären“, empfiehlt Dr. Fegeler.

Auch die Selbstständigkeit, Fein- und Grobmotorik gehören zu den Entscheidungskriterien, die über die Schulreife bestimmen. Ein Kind sollte eigenständig essen, sich allein an- und ausziehen können, die Toilette ohne Hilfe benutzen, mit einem Stift umgehen und Treppen hinauf- und hinuntergehen können. „Auch wenn etwas nicht gelingt, sollten Eltern ihr Kinder ermutigen, damit es nicht gleich aufgibt. Denn Motivation und das Selbstvertrauen des Kindes sind nicht zu unterschätzende Faktoren für den Schulerfolg. Eltern sollten die wichtige Vorsorge U9 mit etwa fünf Jahren nutzen, um festzustellen, ob ihr Kind ‚fit für die Schule’ ist. Der Kinder- und Jugendarzt überprüft bei dieser Untersuchung auch andere wichtige Voraussetzungen wie die Seh- und Hörfähigkeit sowie die Vollständigkeit der Impfungen“, erklärt Dr. Fegeler. Die U9 findet zwar in zeitlicher Nähe zur Schuleingangsuntersuchung statt, kann jedoch nicht durch diese ersetzt werden. Die Früherkennungsuntersuchung konzentriert sich auf Entwicklungs- und Gesundheitsstörungen und evtl. erforderliche Behandlungen, während die Schuleingangsuntersuchung klärt, ob das Kind allgemein die Schulreife hat oder ein „Spätentwickler“ ist und erst im nächsten Jahr in die erste Klasse sollte.