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Kinder im Raucher-Sog

Trotz vieler Anti-Raucher-Kampagnen bleibt die Zahl der Nikotinsüchtigen hoch. "Zu hoch", meint Frau Dr. Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Mittlerweile wächst schon jedes zweite Kleinkind in einem Raucherhaushalt auf...

In Deutschland wächst mittlerweile jedes zweite Kleinkind in einem Raucherhaushalt auf. Man könne bereits "von einer Generation passiv rauchender Kinder" sprechen, erklärt Dr. med. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in einem Interview mit dem Südwestrundfunk.

Die Wissenschaftlerin bedauert es, dass die Zahl der Raucher trotz aller Kampagnen und medizinischer Aufklärungsmaßnahmen konstant auf hohem Niveau bleibt. Sie verweist auf jüngste Untersuchungen, wonach in Deutschland 39% aller erwachsenen Männer und 31% aller Frauen rauchen. "Das ist eine sehr, sehr hohe Anzahl. Wir wissen auch, dass vor allen Dingen in dem Alter zwischen 20 und 40 Jahren ein sehr hoher Tabakkonsum herrscht", sagte die Ärztin. Als besonders kritisch bezeichnet sie es, wenn Frauen auch während der Schwangerschaft weiter rauchen. Das seien 20 bis 30% in Deutschland. Diese Verhalten führe "im Prinzip eine Frühschädigung des ungeborenen Kindes" herbei.

Vor diesem Hintergrund fordert Pötschke-Langer eine "drastische Erhöhung der Tabaksteuer". Eine Anhebung um mindestens 10% sei notwendig, "damit es vor allem für Jugendliche schmerzhafter wird, teure Zigaretten zu kaufen".

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