In Bad Ems (Rheinland-Pfalz) wurden Erkrankungen mit Hepatitis A - einer infektiösen Leberentzündung - gemeldet. Es sind vier Kindergartenkinder und zwei Grundschüler betroffen. Das Gesundheitsamt im benachbarten Montabaur hatte letzte Woche die Gesundheitsabteilung in Bad Ems informiert, dass es Kontakte zwischen einem an Gelbsucht Erkrankten in Montabaur und einer Familie in Bad Ems gegeben hatte. In dieser Familie wurde bei drei Kindern der Verdacht auf Hepatitis A bestätigt. Eine weitere medizinische Überprüfung ihrer Mitschüler und Spielkameraden ergab, dass sich bisher zwei Grundschüler und vier Kindergartenkinder infiziert haben. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, hatten die Behörden den Kindergarten „Arche Noah“ schließen und desinfizieren lassen. Nur mit einer ärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung dürfen Kinder derzeit in den Kindergarten. Auch die betroffene Grundschule wurde desinfiziert. Sie soll in der nächsten Woche
wieder ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen.
Hepatitis A ist hochansteckend und wird z.B. über verunreinigte Lebensmittel oder Getränke, aber auch z.B. durch die gemeinsame Benutzung von Toiletten oder sanitären Einrichtungen übertragen. Erkrankte können nach einer Inkubationszeit von ca. 2-6 Wochen unter Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, gelegentlich auch Gelenkbeschwerden und Schmerzen im rechten Oberbauch leiden. Auch der Urin kann sich dunkel färben und der Stuhl entfärben. Bei Kindern verläuft die Krankheit in der Regel harmlos - das Risiko eines schwereren Krankheitsverlaufes steigt mit zunehmendem Alter. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes (Zuckerkrankheit) oder einer Fettleber, kann eine Infektion mit Hepatitis A auch zu schweren Komplikationen führen. Der einzig sichere Schutz vor einer Ansteckung ist die vorbeugende Impfung.
Quelle: SWR