Um Gesundheit und Kondition niedersächsischer Schüler ist es nicht gut bestellt: Die Fitness der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen liege unter dem Bundesdurchschnitt, teilte Kultusminister Bernd Busemann in Hannover mit. „Eine schlimme Entwicklung setzt sich also fort, wahrscheinlich bundesweit, unmissverständlich in Niedersachsen“, sagte Busemann bei der Vorstellung der Ergebnisse des ersten landesweiten Fitnesstests.
Den Ergebnissen liegen Daten von 635.000 Schülern an 2.766 Schulen zu Grunde. Kritiker bemängeln jedoch, der Test sei veraltet, der Erkenntnisgewinn gering. Der Streit über den Fitnesstest, den die Schüler der Klassen 1 bis 10 im Herbst erstmals absolviert hatten, schwelt seit längerem.
Sportangebote verbessern „Fitness-Werte“
Niedersächsische Mädchen seien im Vergleich fitter als die Jungen, erklärte Busemann. Am besten in Form sind den Ergebnissen zufolge die Absolventen von Gymnasien, während die Kondition der Schüler an Gesamt- und Hautschulen besonders zu wünschen übrig lässt. Außerdem bestehe ein Zusammenhang zwischen der Sozialstruktur in den einzelnen Regionen und den Fitness-Werten der Schüler, sagte der Minister. „Die eher strukturschwachen Gebiete schneiden schlechter ab als strukturstarke Regionen des Landes.“ Zudem sei ein Zusammenhang zwischen dem Angebot an Sportstätten in einzelnen Landkreisen oder Städten und der Kondition der Kinder und Jugendlichen zu erkennen. Busemann forderte alle gesellschaftlichen Kräfte dazu auf, den Themen Ernährung, Bewegung und Gesundheit in der Schule größere Bedeutung beizumessen.
Der Fitnesstest besteht aus einem verpflichtenden Leistungscheck und einer freiwilligen Umfrage. In sieben Tests werden Beweglichkeit, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination geprüft. Sie bestehen etwa aus Ballprellen, Zielwerfen mit einem Bohnensack, Hochspringen aus dem Stand, Stufensteigen und einem Sechs-Minuten-Lauf.