Ein bewusster Umgang mit Lebensmittel muss nach Ansicht von Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) schon im Kindesalter beginnen. "Noch wachsen Kinder heran, die Obst nicht von Gemüse unterscheiden können", kritisierte die Ministerin in Bremen bei einer Preisübergabe im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Regionen Aktiv". In der mit 1,8 Millionen Euro prämierten Initiative "Nordlichter" sind 77 regionale, ökologisch orientierte Erzeuger und Verbraucher, darunter auch Kindertagesstätten, zusammengeschlossen.
Der Nitrofen-Skandal habe gezeigt, "dass es an der Zeit ist, alte Strukturen aufzubrechen", erneuerte Künast in Bremen ihre Forderung nach einer Agrarwende. Voraussetzung seien aufgeklärte Verbraucher: "Sie wissen immer noch viel zu wenig und sind häufig ein Opfer der Werbung." Bereits Kinder müssten lernen, "was wirklich gut für sie ist."
Voraussetzung für eine erfolgreiche Agrarwende seien Produkte, die neben objektiven auch subjektiven Qualitätsmerkmalen Stand halten. Zu den subjektiven Merkmalen zähle die Herkunft von Lebensmittel aus der Region. Der "Nordlichter"-Verband sei dabei beispielhaft, wie eine Initiative die Entwicklung einer ganzen Region bestimmen könne. Die "Nordlichter" wollen nach eigenen Angaben künftig ökologische Produkte aus dem Großraum Bremen mit einem Leuchtturm-Symbol gekennzeichnet gezielt in der Region vermarkten.
Eine ähnliche Initiative hatte Künast am Vormittag bereits im ostfriesischen Ihlow ausgezeichnet. Bundesweit zählen 18 Projekte zu den Gewinnern des vom Bundesverbraucherministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs. Mit den Preisgeldern sollen ihre weitere Entwicklung gefördert werden.
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