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Kinder mit angeborenen Herzfehlern haben erhöhtes Risiko für Angststörungen

Eine umfangreiche amerikanische Studie konnte erneut zeigen, dass Heranwachsende mit angeborenen Herzfehlern im Vergleich zu ihren Gleichaltrigen ein höheres Risiko haben, eine Angststörung, eine Depression oder eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) zu entwickeln.

„Dies unterstreicht, dass neben den regelmäßigen körperlichen Untersuchungen auch die psychische Gesundheit dieser Kinder nicht aus den Augen verloren werden darf. Chronische Erkrankungen können die Psyche belasten. Eltern sollten auf Verhaltensänderungen bei ihren Kindern achten“, rät Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Kinderkardiologe. Vergangene Untersuchungen hatten bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern auf diese Gefahr aufmerksam gemacht. Diese aktuelle Studie zeigt nun auch, dass betroffene Kinder auch schon sehr früh, d.h. noch vor der Pubertät unter psychischen Problemen leiden können. Für Vier- bis Neunjährige mit einfachen angeborenen Herzerkrankungen war das Risiko für eine Angststörung und/oder eine Depression fünfmal höher als bei Gleichaltrigen und für Kinder dieser Altersgruppe mit einer komplexen angeborenen Herzerkrankung war das Risiko etwa siebenmal höher.

Wenn Kinder durch ihre Ängste in ihren alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt sind, sollten Eltern mit dem Kinder- und Jugendarzt sprechen. Auch wenn Kinder extreme Angst vor einer bestimmten Sache, Situation oder vor speziellen Orten zeigen, wie z. B. Hunden, Insekten oder vor dem Arztbesuch, kann dies ein Zeichen einer Angststörung bzw. Phobie sein. „Wiederholte Episoden plötzlicher, unerwarteter, intensiver Angst, die mit Symptomen wie Herzklopfen, Atembeschwerden oder Schwindel oder Schweißausbrüchen einhergehen, können auf eine Panikstörung hindeuten und müssen nicht in jedem Fall mit der Herzerkrankung zu tun haben. Unabhängig von der Ursache müssen Eltern diese Symptome immer ernst nehmen und umgehend untersuchen lassen“, rät Dr. Kahl, Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesverband Herzkranke Kinder (BVKHK). Depressive Anzeichen können sein, wenn Kinder plötzlich kein Interesse an Dingen haben, an denen sie früher Spaß hatten. Kinder wirken die meiste Zeit traurig sowie hoffnungslos und haben Schwierigkeiten, sich auf etwas zu konzentrieren. Ess- und Schlafgewohnheiten ändern sich, Kinder essen, schlafen mehr oder weniger als sonst.

Frühes Screening auf angeborene Herzfehler nicht verpassen

Schon in der 25. bis 48. Lebensstunde nach der Geburt ist eine Untersuchung auf kritische angeborene Herzfehler mittels postnataler Pulsoximetrie vorgesehen. Diese Untersuchung kann bis zum 14. Lebenstag noch im Rahmen der U2 kostenlos nachgeholt werden. „Versäumen Sie diese Untersuchung nicht, denn bestimmte Herzfehler, die nicht bei den Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft zu sehen sind, lassen sich hierbei feststellen und schwere Folgeschäden vermeiden“, so Dr. Kahl.

Quellen: <link https: doi.org peds.2020-1693 _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics, <link https: www.cdc.gov childrensmentalhealth depression.html _blank external-link-new-window external link in new>CDC, <link https: www.healio.com news cardiology children-with-congenital-heart-disease-likelier-to-have-anxiety-depression-adhd _blank external-link-new-window external link in new>Healio.com, <link http: www.kinder-undjugendarzt.de download kja_4-2020_web.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Kinder- und Jugendarzt

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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.