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Kinder mit Herzerkrankungen sollten besonders auf Mundhygiene achten

Amerikanische Experten machten in einer aktuellen Untersuchung darauf aufmerksam, wie wichtig eine gesunde Mundhygiene insbesondere für Kinder mit Herzerkrankungen sei.

„Wenn Bakterien aus dem Mundraum in den Blutkreislauf gelangen, können sie bei gefährdeten Kindern eine Endokarditis auslösen. Dabei entzündet sich die Herzinnenhaut, was lebensbedrohlich werden kann. Eine infektiöse Endokarditis ist eine der gefürchtetsten Komplikationen bei Herzfehlern“, erklärt Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt, Kinder- und Jugendkardiologe sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die amerikanischen Wissenschaftler hatten beobachtet, dass Kinder mit Herzerkrankungen häufiger als gesunde Kinder eine schlechte Mundgesundheit aufwiesen. Auch deutsche Forscher kamen zu ähnlichen Ergebnissen. So fanden Experten der Universität Gießen, dass Kinder mit angeborenen Herzfehlern, insbesondere herztransplantierte Patienten, zu Karies und Zahnfleischentzündungen neigen.

„Zahnpflege kann für einige Kinder mit Herzproblemen erschwert sein, da diese Kinder sich oft Operationen oder anderen Verfahren unterziehen müssen, die die Mundhygiene in Vergessenheit geraten lassen. Auch Herzmedikamente können eine Rolle spielen, da einige einen trockenen Mund verursachen, wodurch leichter Karies entsteht“, nennt Dr. Kahl mögliche Gründe dafür. Neben einer guten Zahnhygiene sollten Eltern deshalb darauf achten, dass ihr Kind viel Wasser und natürliche Obstsäfte trinkt, aber auf andere gesüßte Getränke verzichtet. Süßigkeiten sollten nur in Maßen auf den Speiseplan.

Beginnend mit der U5 (mit einem halben Jahr) sowie der U6 (mit einem Jahr) gibt der Kinder- und Jugendarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen u.a. Hinweise zu<link https: www.kinderaerzte-im-netz.de altersgruppen das-erste-jahr babypflege zahnpflege allgemeines external-link-new-window external link in new> Mundhygiene und zu zahnschonender Ernährung. Er weist Eltern ebenso auf die zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen hin. Die ersten Zähne kommen normalerweise zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat. Die erste Zahnvorsorgeuntersuchung sollte deshalb entsprechend zwischen dem 6. bis zum vollendeten 9. Lebensmonat stattfinden. Die zweite Untersuchung empfiehlt sich vom 10. bis zum vollendeten 20. Lebensmonat und die dritte vom 21. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat. Bis zum sechsten Lebensjahr sind drei weitere Zahnvorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Im Alter von 6 bis 18 Jahren ist alle halben Jahre eine Zahnvorsorgeuntersuchung Kassenleistung.

Quellen: <link https: doi.org mmwr.mm7106a1 _blank external-link-new-window external link in new>MMWR Morb Mortal Wkly Rep., <link https: www.g-ba.de downloads kinder-rl_2021-09-16_ik-2022-01-01.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Kinder-Richtlinie,
<link https: www.bundesgesundheitsministerium.de zahnvorsorgeuntersuchungen.html _blank external-link-new-window external link in new>Bundesministerium für Gesundheit: Zahnvorsorgeuntersuchungen
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