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Kinder müssen Umgang mit Aggressionen lernen

Aggressionen gehören zur Entwicklung eines Kindes. Das Kind lernt dadurch auch seine Grenzen kennen. Doch dürfen dabei nicht andere verletzt werden oder Dinge willkürlich zerstört werden...

Aggressionen gehören zur Entwicklung eines Kindes und sind nicht nur negativ zu bewerten, denn sie dienen der gesunden Selbstbehauptung und dem Austesten von Grenzen. „Wichtig ist es für Kinder zu lernen, wie sie damit umgehen können, ohne dass andere verletzt werden oder Sachbeschädigungen die Folge sind. Zunächst können Kinder ihre Wut nur körperlich äußern, in dem sie z.B. einem anderen Kind das geliebte Spielzeug wegreißen. Erst am Ende des dritten Lebensjahres erkennen Kinder, dass es auch andere Möglichkeiten als körperliche Attacken gibt, wie z.B. verbale Angriffe“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München.

Eltern haben die schwierige Aufgabe, ihrem Kind zwar Zorn zuzugestehen (z. B. indem sie Verständnis dafür äußern, dass es wütend über den Verlust seines Spielzeuges ist), müssen ihm aber auf der anderen Seite helfen Strategien zu entwickeln, wie es mit Konflikten umgehen kann (z.B. ignorieren von Provokationen, diskutieren usw.). Eltern haben dabei Vorbildfunktion.
In besonderen Situationen, wie z.B. Trennung der Eltern oder Umzug, oder wenn sich Kinder vernachlässigt fühlen, können Aggressionen Ausdruck der kindlichen Hilflosigkeit sein. Aber auch eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) kann die Ursache sein. „Wenn ein Kind über mehrere Monate lang nur noch über körperliche und verbale Attacken Kontakt aufnehmen kann, sollten Eltern ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Denn dann muss geklärt werden, ob eine therapeutische Behandlung erforderlich ist“, erklärt Dr. Thomas Fendel.