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Kinder nehmen an Wochenenden mehr Zucker zu sich

Die europäische Studie IDEFICS zeigt, dass der Zuckerkonsum von Kindern an Freitagen, Samstagen und Sonntagen erheblich höher ist als an anderen Wochentagen. Die Ergebnisse wurden im "European Journal of Clinical Nutrition" veröffentlicht.

Viele Kinder dürfen in den Ferien häufiger Süßigkeiten essen. Eltern, die sich um die Zuckeraufnahme ihrer Kinder sorgen, sollten jedoch mehr auf die Ernährung ihrer Familie an Freitagen, Samstagen und Sonntagen achten. Eine europäische Studie zeigt, dass der Zuckerkonsum von Kindern an diesen Tagen erheblich höher ist als an anderen Wochentagen.

Der Artikel "European children's sugar intake on weekdays versus weekends", veröffentlicht im "European Journal of Clinical Nutrition", basiert auf Daten der EU-Studie IDEFICS, die von 2006 bis 2012 durchgeführt wurde. Die Universität Bremen leitete das Projekt in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS. 23 weitere Forschungsinstitute in elf EU-Ländern waren an der Studie beteiligt.

Rund 9.500 Kinder im Alter zwischen 2 und 9 Jahren - unterteilt in Vorschulkinder von 2 bis unter 6 Jahren und Schulkinder von 6 bis 9 Jahren - wurden in die Analysen eingeschlossen. Die Eltern füllten ein 24-Stunden-Ernährungsprotokoll mit Hilfe eines computerbasierten Programms aus. Es zeigte sich, dass die an der Studie teilnehmenden Kinder einen hohen Zuckerkonsum unter der Woche hatten, der sich am Freitag und an Wochenenden nochmals leicht erhöhte. Neben Süßigkeiten und Schokolade zählten auch Nahrungsmittel mit einem hohen Zuckeranteil dazu: Getreideprodukte wie Backwaren und Frühstücksflocken/Müsli, Milcherzeugnisse wie Eis und Joghurts, Brotaufstriche wie Honig und Marmelade, Dessert-Saucen sowie zuckerhaltige Getränke.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Eltern ihren Kindern nach einer stressigen Schulwoche, zu besonderen Anlässen, am Wochenende oder in den Ferien häufiger Süßigkeiten geben. Für Familien jedoch, die einen gesünderen Lebensstil anstreben, können die Studienergebnisse wertvolle Anhaltspunkte liefern. "Es ist wichtig herauszufinden, wann das Ernährungsverhalten von Kindern weniger gesund ist. Dies ermöglicht Gegenmaßnahmen, um eine gesunde Ernährung zu fördern", erklärt die Autorin Åsa Svensson von der Universität Umeå in Schweden. "Wenn der Gesamt-Zuckerkonsum der Kinder sinken soll, ist es wichtig für Eltern, insbesondere an Freitagen und Wochenenden die Ernährungsgewohnheiten der Familie unter die Lupe zu nehmen - darauf weisen unsere Ergebnisse hin. An diesen Tagen können Eltern besser kontrollieren, was ihre Kinder essen."

Garrath Williams von der Universität Lancaster in Großbritannien, hauptverantwortlicher Wissenschaftler für Ethik und Politik innerhalb der I.Family-Studie, spricht sich dafür aus, die Ergebnisse zum Zuckerkonsum von Kindern breiter zu interpretieren: "Ich denke, das Hauptaugenmerk sollte sich auf den hohen durchschnittlichen Zuckerkonsum an Wochentagen wie auch an Wochenenden richten. Dieser sollte sowohl Schulen als auch Eltern Sorge bereiten - ebenso Firmen, die Lebensmittel speziell für Kinder herstellen und vermarkten."

Den Zuckerkonsum zu verringern, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Ernährung von Kindern zu verbessern. Ein hoher Zuckerkonsum geht mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 und Übergewicht einher. Daraus ergibt sich wiederum ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten. Die ebenfalls von der EU geförderte Studie I.Family setzt die Forschung in diese Richtung fort. Sie begleitet die Kinder, die an der IDEFICS-Studie teilgenommen haben, auf dem Weg in die Pubertät. So soll bei europäischen Familien festgestellt werden, welche Faktoren eine gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil hemmen oder fördern.

Quellen:<link http: http idw-online.de de news602112 _blank external-link-new-window external link in new> idw, <link http: www.nature.com ejcn journal v68 n7 full ejcn201487a.html _blank external-link-new-window external link in new>European Journal of Clinical Nutrition (EJCN)

(Anja Wirsing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS)