Kinder, die einen Kindergarten besuchen, können dort u.a. ihre Sprechfertigkeiten, ihre sozialen Kompetenzen und ihre Selbstständigkeit verbessern. Kinder, die zuhause bleiben, entwickeln diese Fähigkeiten langsamer. Dies behaupten britische und amerikanische Forscher. Ihnen zufolge sind Kindergartenkinder im Vergleich zu Kindern, die zuhause von einem Elternteil betreut werden, mehr stimulierenden Aktivitäten ausgesetzt.
Die in der Social Choice and Welfare“ veröffentlichte Studie untersuchten die Entwicklung von Kindern, die unterschiedlich betreut wurden. Dabei stellten sie fest, dass Kinder, die bei ihren Müttern zuhause blieben, gegenüber Kindergartenkindern weniger alltägliche und soziale Fähigkeiten aufwiesen (5% geringer).
Unterdessen zeigte die Teilnahme am Kindergarten eine 10%-ige positive Auswirkung auf die alltäglichen Fähigkeiten, während mehr Zeit mit den Großeltern zu einer 5%-igen Verbesserung beim Sprechen und zu einer 10%-igen Verbesserung bei den sozialen Fähigkeiten führte.
Co-Autor Laurence Roope von der Universität Oxford: „Dies sollte Eltern mehr Sicherheit geben, dass Kindergärten ihren Kindern nicht schaden, sondern im Gegenteil sie sogar fördern. […] Es scheint wichtig zu sein, dass Kinder Gelegenheit zu vielen Interaktionen haben." Die Experten räumen aber ein, dass in ihrer Arbeit weder die emotionale Entwicklung noch die Bindung zu den Eltern betrachtet wurde.
Gute Kindergärten bieten viele Anregungen
Die Forscher erklärten, dass Kinder häufig mehr anregende Tätigkeiten im Kindergraten ausüben und sowohl mit neuen Kindern als auch mit neuen Erwachsenen in Kontakt treten.
Die Studie beruht auf der Auswertung einer Befragung von mehr als 800 Müttern in Deutschland (German Socio-Economic Panel – SOEP: umfassende Befragung von deutschen Haushalten durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, DIW). Demnach verstärkten sich die Vorteile eines Kindergartenbesuchs, je länger die Kinder dort untergebracht waren.
Weitere Ergebnisse: Lesen und das Besuchen von anderen Familien verbesserte die Sprachfähigkeit, während Gesang, Kunst und Handwerk einen positiven Einfluss auf die Geschicklichkeit hatten.
"Es ist sehr wichtig, dass politische Entscheidungsträger arbeitende Mütter durch flexible Arbeitszeiten und gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten unterstützen", fügte Roope hinzu.
Quelle: <link http: www.telegraph.co.uk science kids-better-off-at-nursery-rather-than-staying-at-home-with-mum _blank external-link-new-window external link in new>Telegraph, <link http: link.springer.com article s00355-016-0993-9 _blank external-link-new-window external link in new>Social Choice and Welfare