Kleinkinder, die in einem eigenen Raum ohne ihre Eltern einschlafen, schlafen mehr, wachen in der Nacht seltener auf, brauchen nicht lange, um in den Schlaf zu finden, und leiden insgesamt weniger unter Schlafproblemen. Das behaupteten Schlafforscher auf dem 23. Treffen der Associated Professional Sleep Societies. „Vieles weist darauf hin, dass die Schlafprobleme dadurch entstehen, dass das Kind sich daran gewöhnt, nur in Anwesenheit eines Elternteils einschlafen zu können“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Der Studienleiter Professor Jodi A. Mindell von der Saint Joseph’s Universität in Philadelphia wies auf dem Kongress darauf hin, dass vergangene Studien bereits gezeigt haben, dass Kinder, die mit ihren Eltern zusammen in einem Bett schliefen, mehr Schlafprobleme hätten. „Kinder, die nachts alleine in einem Zimmer sind, lernen besser, sich selbst zu beruhigen und einzuschlafen. Befinden sich Eltern mit im Raum, verlassen sich kleine Kinder meist darauf, dass Vater oder Mutter sie in den ‚Schlaf wiegen’ – sei es durch beruhigende Worte, Lieder, Gute-Nacht-Geschichten, Schaukeln oder andere Maßnahmen“, schlussfolgert Dr. Niehaus.
Die auf dem Kongress vorgestellte These basierte auf der Beobachtung von über 29.000 Kindern und deren Eltern aus Australien, Kanada, China, Hongkong, Indien, Indonesien, Korea, Japan, Malaysia, Neuseeland, aus den Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand, den USA, Großbritannien und Vietnam. Die Eltern füllten einen Standardfragebogen bezüglich der Schlafqualität ihres Kindes aus und gaben an, ob sie zusammen mit ihrem Kind schliefen - d.h. sich nachts ein Bett oder einen Raum teilten - oder sich in getrennten Zimmern befanden.