Kinder zwischen vier und zwölf Jahren sollten täglich etwa sieben Mal die Blase entleeren. „Versucht ein Kind ständig den Toilettengang hinauszuzögern, verlernt es, den Schließmuskel während des Wasserlassens richtig zu öffnen und zu entspannen. Das Kind presst den Urin teilweise hinaus. Dadurch wiederum verstärkt sich die Blasenwand, sie wird dicker. Das Kind empfindet immer häufiger Harndrang, den es wieder zu unterdrücken versucht. Es entsteht ein Teufelskreis, der zu Blasenentleerungsstörung und Einnässen führen kann“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Gute Termine für die Toilettenpausen sind beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, vor dem Mittagessen, nachmittags vor dem Spielen, vor dem Abendessen und vor dem Zubettgehen. Das Kind sollte dabei bequem aufrecht sitzen können. Kleinere Kinder können z.B. mithilfe eines Kindertoilettensitzes und eines Schemels für die Füße eine entspannte Haltung einnehmen.
Babys mit drei bis sechs Monaten können etwa 20-mal pro Tag einnässen. Zwischen einem halben Jahr und einem Jahr sind etwa 16 Blasenentleerungen üblich. Im Alter zwischen einem und zwei Jahren reduziert sich die Häufigkeit auf etwa 12 Urinabgaben und zwischen zwei und drei Jahren auf 10. Ab zwölf Jahren sollte ein Jugendlicher 4 bis 5 Toilettengänge für das „kleine Geschäft“ einplanen. „Ist der Harndrang so stark, dass ein Vorschul- oder Schulkind alle ein bis zwei Stunden auf die Toilette muss, oder so schwach, dass es nur ein- bis zweimal täglich dorthin geht, liegt vermutlich eine Blasenentleerungsstörung vor, die der Kinder- und Jugendarzt untersuchen sollte“, rät Dr. Fegeler.
Quellen: Urologe, kidsgrowth, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie Köln. Kliniken der Stadt Köln gGmbH
(KIN-red)