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Kinder-und Jugendärzte: Baby-led Weaning kann schaden!

Baby-led Weaning - vom Baby gesteuertes allmähliches Abstillen - heißt ein neuer Trend in der Beikost. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät davon ab.

Baby-led Weaning - vom Baby gesteuertes allmähliches Abstillen - heißt ein neuer Trend in der Beikost. Der Säugling wird nicht wie bisher mit Brei und Babynahrung aus dem Gläschen gefüttert, sondern greift zu in Stücke geschnittenen Lebensmitteln, die er sich selbst vom Familientisch nimmt und in den Mund führt. Der "stressfreie Beikostweg", wie ihn viele Hebammen nun empfehlen, soll Vorteile für die langfristige Entwicklung eines gesunden Essverhaltens haben.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät vom Baby-led weaning ab.

Dr. Josef Kahl, BVKJ-Pressesprecher: "Wenn im zweiten Lebenshalbjahr der Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings steigt, reicht Muttermilch oder Säuglingsmilch allein nicht mehr aus. Die Milch muss durch feste Lebensmittel ergänzt werden. Damit beginnt die Beikostzeit. Den Säugling dabei liebevoll zu begleiten, sich Zeit für die Mahlzeiten zu nehmen, die Signale des Kindes wahrzunehmen, richtig zu interpretieren und angemessen zu beantworten, all das fördert ein gesundes Essverhalten und ist wünschenswert. Ebenfalls wünschenswert ist, dass das Kind lernt, Lebensmittel eigenständig zum Mund zu führen, einen Becher zu halten etc. Für eine gute Versorgung ist aber auch ein ausgewogenes Nahrungsmittelangebot wichtig. Dieses kann bei Säuglingen, die "von der Hand in den Mund" leben, auf der Strecke bleiben. So kann es zum Beispiel sein, dass das Kind nicht genug Eisen aufnimmt. Denn die Eisenspeicher der Babys sind schon kurze Zeit nach dem Abstillen praktisch leer. Wenn das Kind dann nur an einem Stück Fleisch saugt, bekommt es kaum Eisen. Außerdem kann es sein, dass ein motorisch ungeschicktes Kind bei dem Fingerfood-Konzept nicht richtig satt wird. Oder dass es sich an einem Stück Gemüse oder Obst verschluckt.

Eltern sollten sich in der Beikost daher weiterhin an dem bewährten und sicheren Ernährungsplan orientieren, wie ihn etwa das<link http: www.fke-do.de _blank external-link-new-window external link in new> Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfiehlt. Unter dem Schutz der Muttermilch sollen ab Beginn des fünften Monats nach und nach zunächst Brei, dann neue Nahrungsmittel wie Getreide, Gemüse, Obst, und Fleisch eingeführt werden. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln oder eine Zöliakie zu bekommen, bei der man das in verschiedenen Getreidesorten enthaltene Klebereiweiß Gluten nicht verträgt, lässt sich dadurch senken. Diese Form der Ernährung schließt "Fingerfood" nicht aus. Eltern können dem Säugling zusätzlich zur Beikost Brot, Gemüse oder Obst in Stückchen anbieten, sobald er sie kauen kann, so kann er Lebensmittel mit allen Sinnen erfahren und spielerisch entdecken. Und ab dem zehnten Lebensmonat sollten Eltern dazu übergehen, das Kind an den Familienmahlzeiten teilnehmen zu lassen. Wenn es dabei noch die Hilfe der Eltern braucht, können sie es dabei ruhig noch füttern."

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Dies ist eine Pressemeldung des nordrheinischen Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ No). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.