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Kinder- und Jugendärzte empört: Krankenkassen boykottieren mit unsinnigen Regressanträgen eine Verbesserung der Durchimpfungsraten

Die AOK Rheinland-Pfalz überzieht im Auftrag der anderen gesetzlichen Krankenkassen Kinder- und Jugendärzte in Rheinland-Pfalz mit abstrusen Regressanträgen für Impfstoffe und fördert somit nicht die notwendige Impfbereitschaft. Hintergrund sind Regelungen, nach denen bestellte Impfstoffe und abgerechnete Impfleistungen punktgenau in jedem einzelnen Quartal übereinstimmen müssen. Gegenwärtig drohen denjenigen Kinder- und Jugendärzten, die ihre Impfstoffvorräte nicht exakt bis zum Ende des Prüfzeitraumes (Jahresende) verbraucht haben, Regresse im teilweise hohem fünfstelligen Eurobereich....

Die AOK Rheinland-Pfalz überzieht im Auftrag der anderen gesetzlichen Krankenkassen Kinder- und Jugendärzte in Rheinland-Pfalz mit abstrusen Regressanträgen für Impfstoffe und fördert somit nicht die notwendige Impfbereitschaft. Hintergrund sind Regelungen, nach denen bestellte Impfstoffe und abgerechnete Impfleistungen punktgenau in jedem einzelnen Quartal übereinstimmen müssen. Gegenwärtig drohen denjenigen Kinder- und Jugendärzten, die ihre Impfstoffvorräte nicht exakt bis zum Ende des Prüfzeitraumes (Jahresende) verbraucht haben, Regresse im teilweise hohem fünfstelligen Eurobereich.

„Die Forderung der Krankenkassen ist nicht umsetzbar, denn Impfstoffe müssen aus Kostengründen in Großpackungen zu 10, 25 und 50 Impfdosen bestellt werden. Geplante Impfungen verschieben sich jedoch häufiger, weil die Kinder plötzlich akut krank werden und deshalb nicht geimpft werden können. Manchmal vergessen Eltern auch den verabredeten Impftermin. In beiden Fällen wird die Impfung dann häufig ins nächste Quartal verschoben. Den Kassen entsteht durch die Zweittermine kein finanzieller Schaden. Erhöhten Aufwand und damit Kosten verursachen die Zweittermine nur den Kinder- und Jugendärzten. Dennoch bekommen alle Patienten einen zweiten Impftermin, so dass sie geimpft und somit vor gefährlichen Krankheiten sicher geschützt werden “, so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Mit ihren absurden Regressansprüchen verhindern die Krankenkassen nun die bisherige gute Praxis. Kinder- und Jugendärzte werden in Zukunft Impfstoffe nur noch sehr zurückhaltend bestellen. Sie werden sich gezwungenermaßen die Wahrnehmung von Impfterminen schriftlich bestätigen lassen. Die Impfbereitschaft und damit die Durchimpfungsraten und der Schutz der Bevölkerung vor schweren Krankheiten werden damit rapide zurückgehen.“

Der BVKJ fordert KV, Krankenkassen und Politik auf, die belastenden und ungerechten Regressanträge umgehend zurückzunehmen und praktikable Regelungen zu finden, damit die Impfbereitschaft der Vertragsärzte nicht nachlässt und in Deutschland endlich Durchimpfungsraten von über 95 % der Bevölkerung erreicht werden. Dies ermöglicht es, Krankheiten vollständig auszurotten, gegen die geimpft werden kann.

Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.). Bei Abdruck bitte Hinweis auf www.kinderaerzte-im-netz.de.