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Kinder- und Jugendärzte erhalten Bayerischen Gesundheitspreis für telemedizinisches Expertenkonsil

Die niedergelassenen Pädiater Dr. Martin Lang (Augsburg), Otto Laub (Rosenheim) und Dr. Wolfgang Landendörfer (Nürnberg) sind mit dem Bayerischen Gesundheitspreis 2014 ausgezeichnet worden, der von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) und der Krankenkasse IKK Classic in dieser Woche in München vergeben wurde.

Die drei Pädiater sind Initiatoren des telemedizinischen Expertenkonsils „PädExpert“, das zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen und seltenen Erkrankungen entwickelt wurde. „Die Mehrheit der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte sind hausärztlich tätig. Es gibt aber auch Pädiater, die eine Schwerpunktausbildung haben und zum Beispiel als Kinderhämatologen oder im Bereich der Kinderrheumatologie tätig sind. Leider haben viele dieser Experten ihre Praxen in den Ballungsräumen und sind damit nur für die Kollegen und ihre Patienten in den Städten schnell erreichbar. Mit dem neuen telemedizinischen Programm „PädExpert“ können wir dieses vertiefte Wissen nun auch für die Praxen in den ländlichen Regionen verfügbar machen. Das ist ein großer Vorteil für Ärzte und Patienten, denn so kann die Behandlung in vielen Fällen vor Ort weitergeführt werden mit der Unterstützung des Experten, der über das Programm den Fall begleitet und so auch den Gesundheitszustand des Patienten kennt“, erläutert Dr. Martin Lang das neue telemedizinische Konsil.

Lange Anfahrtswege und Wartezeiten beim Facharzt können reduziert werden

Patienten und Eltern ersparen sich lange Anfahrtswege und Wartezeiten, denn die Behandlung von chronischen und seltenen Erkrankungen kann in vielen Fällen vom Kinder- und Jugendarzt vor Ort weitergeführt werden. Das zeigen die ersten Erfahrungen des Projektes in der Pilotphase, die seit Mitte des Jahres läuft. Und auch einen weiteren Vorteil sieht der Pädiater aus Augsburg, der auch Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bayern ist. „Wer mehrfach mit dem Programm gearbeitet hat, der versteht viel besser, wie Schwerpunktpädiater einen unklaren Fall eingrenzen. Über das System werden auch medizinische Daten abgefragt, die vielleicht bisher gar nicht erhoben wurden. So ist die Teilnahme an diesem System auch eine Art permanente Fortbildung, die die Kompetenz der teilnehmenden Ärzte deutlich erhöht“, so Lang. In der Pilotphase nehmen 50 hausärztlich tätige Kinder- und Jugendärzte aus ganz Bayern an dem Projekt teil. Sie können Experten aus sechs Fachgebieten (Kinderrheumatologie-, kardiologie, hämatologie, endokrinologie, pneumologie und gastroenterologie) konsultieren und gemeinsam die Behandlung der Patienten erörtern.

Nach Pilotphase in Bayern bundesweite Einführung geplant

Nach der Pilotphase in Bayern, die vom Gesundheitsministerium in Bayern gefördert und 2015 abgeschlossen wird, plant der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte auch den bundesweiten Einsatz von „PädExpert“. „Wir werden die Themenauswahl in Zukunft weiter ausbauen und so auch den Einsatz dieses Programmes für die Praxen noch attraktiver machen. Auch mit den Krankenkassen gibt es bereits Verhandlungen, um das neue telemedizinische Expertenkonsil als festen Bestandteil der kinder- und jugendärztlichen Versorgung zu etablieren“, berichtet Lang.

Quelle: <link http: www.bayerischer-gesundheitspreis.de _blank external-link-new-window external link in new>KBV