Endlich Sommer. Die Sonne macht gute Laune, stärkt das Immunsystem, sie liefert Energie und hilft dem Körper, Vitamin D zu bilden. Die Hitze macht aber auch vielen Kindern zu schaffen. Der nordrheinische Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat daher die wichtigsten Tipps für Eltern zusammengestellt.
Sonnenschutz
Nach der sonnenarmen Zeit hat die Kinderhaut, die ohnehin viel dünner und empfindlicher als Erwachsenenhaut ist, nur geringen Eigenschutz und sie bekommt ohne Sonnenschutz leicht einen Sonnenbrand. Vor allem gefährdet sind Ohrmuscheln, die Nase, Wangen und Unterarme. Sie bilden "Sonnenterrassen": die Sonnenstrahlen treffen im rechten Winkel auf sie.
Textiler Sonnenschutz
Eltern sollten ihre Kinder daher schützen, indem sie ihnen eine Kopfbedeckung (möglichst mit Rand) aufsetzen und mit Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen, wenn es nach draußen geht. Denn die Menge der Sonnenstrahlung während der Kindheit ist ausschlaggebend für die Gesundheit der Haut im späteren Leben. Da die Haut "nichts vergisst", summieren sich die Lichtschäden im Laufe des Lebens. Mit jedem Sonnenbrand im Kindesalter steigt das Risiko für eine Hautkrebserkrankung als Erwachsener. Während des ersten Lebensjahrs sollten Kinder daher auch nur im Schatten liegen. Zusätzlich müssen sie geschützt werden durch leichte Kleidung, ein Sonnenhütchen und spezielle Baby-Sonnencreme. Im Buggy muss das Kind ebenfalls unter einem Sonnenschirm liegen.
Welche Sonnencreme ist richtig?
- Das Mittel muss sowohl einen UVA als auch einen UVB-Schutz bieten.
- Der Lichtschutzfaktor sagt, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. Er sollte für Babys und Kleinkinder zwischen 15 und 25 liegen. Bei einer Eigenschutzzeit von 5 Minuten - wie bei Kindern üblich - kann der Aufenthalt in der Sonne dann auf maximal 75 (5x15), bzw. auf 125 (5x25) Minuten ausgedehnt werden. Kinder- und Jugendärzte raten jedoch dringend, nicht die gesamte Zeit auszureizen, sondern nur die Hälfte bis drei Viertel.
- Empfindliche Kinderhaut braucht parfüm-, konservierungsmittel- und farbstofffreie Schutzpräparate. Günstig sind hautpflegende Zutaten wie z. B. Öle.
- Schutzpräparate sollten unbedingt wasserfest sein, damit sie beim Matschen in Wasser und später beim Plantschen nicht abgewaschen werden.
- Tragen Sie das Schutzpräparat etwa eine halbe Stunde auf, bevor das Kind rausgeht.
- Besonders gründlich müssen „Sonnenterrassen“ wie Nase, Wangen, Augenbrauenpartie, Ohrmuscheln und, falls kein Sonnenhut verfügbar ist, der Nacken eingecremt werden.
- Auch im Schatten und bei bedecktem Himmel scheint die Sonne und braucht die Haut Schutz.
Im Schatten bleiben
Besonders die Mittagshitze sollten Kinder möglichst vermeiden. Am besten ist es, wenn das Kind freiwillig ein Mittagsschläfchen macht.
Sonnenbrand
Hat das Kind trotz aller Vorsicht doch mal Sonnenbrand, muss es sofort aus der Sonne heraus. Kühle Umschläge, lauwarme Duschen und entzündungshemmende Gels lindern die Beschwerden. Bei schwerem Sonnenbrand mit starker Spannung der Haut, Blasenbildung oder Fieber sollten die Eltern ihr Kind dem Kinder- und Jugendarzt vorstellen.
Wohnung kühlen
Rolladen runter tagsüber, das kühlt die Wohnung. Ventilatoren in der Nähe des Babys sollte man wegen der Zugluft dagegen vermeiden.
Viel trinken bzw. Stillen
Muttermilch reicht normalerweise völlig aus, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen, bei heißem Wetter sollte das Baby häufiger als sonst gestillt werden.
Essen für Kleinkinder
Am besten sind jetzt leichte Mahlzeiten mit viel Gemüse und Obst.
Babys nie im Auto lassen
Im Auto können die Temperaturen schon innerhalb kurzer Zeit auf über 50 Grad ansteigen. In 45 Minuten können es bei dunklem Lack durch den Backofen-Effekt sogar über 80 Grad werden.
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