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Kinder- und Jugendärzte raten: Gefahren des Alkohols bei Kindern und Jugendlichen gerade im Karneval nicht unterschätzen

Die Karnevalszeit verleitet viele Menschen, übermäßig Alkohol zu trinken, auch Jugendliche und leider auch Kinder. "Eltern sollten wachsam und ein gutes Vorbild sein," so Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: „Strikte Verbote allerdings wirken gerade bei Jugendlichen eher verlockend, statt abschreckend. Wichtig ist stattdessen die Erziehung zur Selbstverantwortung und die Entwicklung eines Gefahrenbewusstseins in Bezug auf Alkohol.

Die Karnevalszeit verleitet viele Menschen, übermäßig Alkohol zu trinken, auch Jugendliche und leider auch Kinder. "Eltern sollten wachsam und ein gutes Vorbild sein," so Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: „Strikte Verbote allerdings wirken gerade bei Jugendlichen eher verlockend, statt abschreckend. Wichtig ist stattdessen die Erziehung zur Selbstverantwortung und die Entwicklung eines Gefahrenbewusstseins in Bezug auf Alkohol, gerade auch dann, wenn es draußen ungemütlich kalt ist. Mit Alkohol kann man sich nicht aufwärmen, heißer Tee ist allemal besser. Bereits im Grundschulalter prägen das Verhalten und die Einstellung der Eltern zum Alkohol die Vorstellung der Kinder. Verbinden sie mit dem Alkohol positive Erwartungen, so sind sie auch viel schneller bereit, bereits früh zu Alkohol zu greifen, um z.B. für positive Stimmung zu sorgen, besser mit anderen in Kontakt zu kommen, sich besser zu entspannen, Ärger oder Schwierigkeiten zu verdrängen oder mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.“

Eltern sollten also mit gutem Beispiel vorangehen und u.a. bei Kinderkarnevalszügen auf Alkohol verzichten. In der Gegenwart von Kindern sollten sie auch keine Lobeshymnen auf den Alkohol singen oder Kindern sogar davon anbieten. Man kann auch ohne Alkohol lustig sein und feiern. Für Heranwachsende ist ein verantwortungsvoller und mäßiger Umgang mit Alkohol wichtig, wobei nie die Gefahren (z.B. im Straßenverkehr, beim Sex) vergessen werden dürfen. Durch regelmäßige Rauschzustände, wie sie in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachten sind, riskieren Jugendliche chronische Alkoholfolgen, besonders Leberschäden oder hirnorganische Schäden. Kinder und Jugendliche reagieren sehr empfindlich auf Alkohol. Der Alkoholgehalt steigt im Blut stärker und schneller an als bei Erwachsenen. Auch der Alkoholabbau erfolgt langsamer, da der Körper, der sich noch in der Entwicklung befindet, das dafür verantwortliche Enzym noch nicht wie bei Erwachsenen produzieren kann. Vor allem Alkohol in Kombination mit Kohlensäure und Zucker (z.B. Alcopops) gelangt besonders schnell ins Blut. Gründe genug, auf das gerade zu Karneval beliebte Komasaufen zu verzichten.

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