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Kinder- und Jugendärzte versorgen Patienten aus sozialen Brennpunkten bestens!

Der nordrheinische Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) wehrt sich gegen die Behauptung von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Kinder- und Jugendärzte im Ruhrgebiet würden Kinder in sozialen Brennpunkten schlecht versorgen ...

Der nordrheinische Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) wehrt sich gegen die Behauptung von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Kinder- und Jugendärzte im Ruhrgebiet würden Kinder in sozialen Brennpunkten schlecht versorgen.

BVKJ-Landesvorsitzender Dr. Thomas Fischbach:
„Im Ruhrgebiet gibt es flächendeckend genügend Kinder- und Jugendärzte, um alle Kinder und Jugendliche gleichermaßen medizinisch gut zu versorgen. Eltern aus sozial schwierigen Verhältnissen stellen aus vielerlei persönlichen Gründen ihre Kinder zwar tendenziell seltener dem Kinder- und Jugendarzt vor, doch seit – auch auf Initiative der Kinder- und Jugendärzte – Vorsorgen verpflichtend sind, sehen wir auch diese Kinder und Jugendlichen regelmäßig und können sie medizinisch gut versorgen.

Wir Kinder- und Jugendärzte kümmern uns sogar besonders intensiv um Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen, sprechen mit Erziehern, Lehrern und Therapeuten und beraten Eltern in Fragen der Ernährung, Erziehung, Medienkonsum etc. Dies geschieht mit hohem Zeitaufwand und weitgehend unbezahlt.

Dass die Eltern dafür z. T. längere Wege in Kauf nehmen müssen, weil der Kinder- und Jugendarzt ihrer Wahl in einem anderen „besseren“ Stadtviertel seine Praxis hat, wird von Politik und Krankenkassen billigend in Kauf genommen. Allein mit den skandalös niedrigen Kassen-Honoraren können unsere Praxen wirtschaftlich nicht überleben. Wir sind auf Privatpatienten angewiesen, um unseren Praxisbetrieb aufrecht erhalten zu können. Privatpatienten sorgen dafür, dass wir zum Beispiel Ultraschallgeräte finanzieren können – mit denen wir dann auch Kassenpatienten untersuchen. Privatpatienten sorgen auch dafür, dass wir uns Zeit nehmen können für die Beratung kassenversicherter Eltern.

Wir begrüßen den Vorstoß der Ministerin, sich für eine angemessene Honorierung unserer Berufsgruppe einzusetzen, insbesondere die sprechende Medizin, das intensive Kümmern und Hausbesuche besser als bisher zu honorieren. Damit wird es wieder attraktiver, eine Praxis im sozialen Brennpunkt zu betreiben.

Die Verkleinerung der Zulassungsbezirke alleine ist dagegen der falsche Weg. Dies würde keinen einzigen Kinder- und Jugendarzt dazu bringen, sich in einem Stadtviertel niederzulassen, in dem er mit seiner Praxis nicht wirtschaftlich überleben könnte. Ein solcher Zwang würde nur dazu führen, dass wir nach der Landflucht der Ärzte auch eine Stadtflucht hätten und dass die kinder- und jugendärztliche Versorgung insgesamt ausgedünnt würde.“