Der Karneval geht in die heiße Phase. Die nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte geben Eltern Tipps, wie sie ihre Kinder vor Alkohol schützen können. „Insbesondere Jugendliche sind gefährdet, sich ins Koma zu trinken. Häufig unterschätzen sie die Wirkung von Alkohol und überschätzen ihr eigenes Fassungsvermögen. Die Folge kann eine lebensgefährliche Alkoholvergiftung sein,“ so Dr. Hermann Josef Kahl, Präventionsexperte im Berufsverband der Kinder und Jugendärzte und Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte.
Eltern können viel dafür tun, dass Kinder und Jugendliche Karneval nüchtern und gesund verbringen, so Dr. Hermann Josef Kahl weiter:
Grenzen setzen
Setzen Sie Ihren Kindern Grenzen! Teenager brauchen klare Ansagen. Zum Beispiel: "Um 22 Uhr bist du zu Hause, egal, wie lange deine Freunde wegbleiben dürfen und egal ob Karneval ist!" Sprechen sie mit Ihrem Kind über Alkohol. Erklären Sie ihm, wie gefährlich der Konsum von Alkohol insbesondere für das Gehirn ist, reden Sie offen über Gefahren wie Unfälle, aggressives Verhalten und sexuelle Übergriffe. Bleiben Sie dabei ruhig und sachlich.
Und dann passiert es doch ...
Bleiben Sie ruhig, wenn Ihr Kind angetrunken nach Hause kommt. Machen Sie ihm deutlich, dass Sie sich ärgern und dass Sie sich Sorgen machen, kurz und knapp wirkt dabei besser als langes Geschrei.
Schlafen lassen
Lassen Sie Ihr Kind zunächst schlafen. Bleiben Sie bei ihm, wenn Sie den Eindruck haben, es geht ihm schlecht. Sie wissen nie, wie viel und was es getrunken hat. Jugendliche, die sich im Schlaf erbrechen, können am Erbrochenen ersticken. Falls Sie unsicher sind, müssen Sie den Notarzt rufen.
Die Aussprache
Solche Gespräche sind nicht angenehm und erfordern den Mut, sich unbeliebt zu machen. Sie sind aber nötig. Erklären Sie in ruhigen Worten Ihre Haltung, fragen Sie energisch, wie es zum Rausch kam.
Wie kann ich außerdem verhindern, dass mein Kind wieder trinkt?
Treffen Sie klare Vereinbarungen: kein Alkohol unter 16! Pflegen Sie den guten Draht zu Ihrem Kind. Als Eltern werden Sie nie alles erfahren. Das gehört zum Ablösungsprozess. Aber in Kontakt bleiben, regelmäßig reden, Empathie zeigen, Verantwortung fordern, Motivation fördern aber auch den Mut zum klaren Ja und zum klaren NEIN zeigen und schließlich selbst ein gutes Vorbild sein - all dies ist wichtig!
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