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Kinder- und Jugendärzte: Wie Eltern helfen können, Schulschwänzen und -abbrüche zu verhindern

Die Anzahl der Schulabbrecher in NRW ist nach einer Studie der Caritas zwischen 2015 und 2017 gestiegen. Was tun, damit im neuen Schuljahr Kindern nicht die Lust auf Schule vergeht? Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) gibt Tipps.

In NRW verlassen über 6,09% aller Schüler die Schule ohne Abschluss, 2015 waren es nur 5,82%. Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig. "Jeder Schulabbruch hat eine Vorgeschichte. Wir erfahren bei unseren Vorsorgeuntersuchungen vor allem, wie sehr manche Kinder und Jugendliche von Mitschülern gemobbt werden. Eine große Rolle spielen dabei die sozialen Netzwerke, wo kompromittierende Fotos und Verleumdungen gepostet werden. Oft erzählen die Kinder und Jugendlichen uns zum ersten Mal von ihrem Leid. Viele wagen es nicht, sich ihren Eltern und Lehrern zu anzuvertrauen," so Dr. Josef Kahl Bundespresseprecher des BVKJ. "Mobbing ist nach unserer Erfahrung ein wichtiger Grund, die Schule zu meiden. Ebenfalls spielen häusliche Probleme wie etwa eine Trennung oder Dauerstreit der Eltern eine Rolle oder der Mangel an Interesse für den Schulalltag. Hier muss dringend gegengesteuert werden, am besten bevor die Schülerinnen und Schüler einzelne Schulstunden, später ganze Tage und Wochen schwänzen und eventuell irgendwann die Schule abbrechen.

Was Eltern tun können

Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder einen ruhigen Arbeitsplatz und einen gut strukturierten Tagesablauf zu Hause haben, sie sollten sich für den Schulalltag interessieren, engen Kontakt zu den Lehrern ihrer Kinder halten und eine gesunde Anstrengungsbereitschaft fördern ohne ihre Kinder zu überfordern. Insbesondere sollten sie aber feinfühlig auf die Anzeichen von Mobbing reagieren. Kopfschmerzen und Schlafstörungen können zum Beispiel solche Alarmzeichen sein. Ebenfalls nachlassende Noten und im schlimmsten Fall Schulvermeidung.

Das Gespräch mit dem Kind, aber natürlich auch den Lehrern oder Schulsozialarbeitern oder mit den Profis in einer Erziehungsberatungsstelle bzw. dem behandelnden Kinder- und Jugendarzt kann dann helfen. Dramatisieren Sie die Situation nicht, ermutigen Sie Ihr Kind nicht "zurückzuschlagen", machen Sie ihm aber klar, dass Sie auf seiner Seite stehen und ihm beistehen, selbständig aus seiner Opferrolle rauszufinden. "

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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.