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Kinder- und Jugendärzte zur Fußball-EM: „Nach dem Spiel: TV ausschalten und raus, auf den Platz!“

Mangelnde Bewegung gefährdet die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und verursacht langfristig unter anderem kardiovaskuläre Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes mellitus Typ II. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) gibt Tipps, wie Familien zu einem bewegten Lebensstil kommen können. Die EM kann dabei helfen.

„Geschlossene Spielplätze, Homeschooling, Ausfall von Sportunterricht und Freizeitsport, statt dessen stundenlanges Sitzen vor Bildschirmgeräten und daraus resultierend geringer Energieumsatz: die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass sich Kinder und Jugendliche in den letzten Monaten noch weniger im Alltag bewegt haben als ohnehin schon. Wir sehen in unseren Praxen, dass ihre motorische Leistungsfähigkeit während der Pandemie noch einmal abgenommen hat, viele haben Übergewicht entwickelt. Es ist höchste Zeit, wieder aktiv zu werden“, so BVKJ-Bundespressesprecherin Dr. Tanja Brunnert und rät Eltern, die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für die Fußball EM mit in die Familie zu nehmen und sie zu Sport und Bewegung zu motivieren.

Warum Bewegung so wichtig ist

„Fußball nimmt in der Lebenswelt vieler Kinder und Jugendlicher einen hohen Stellenwert ein und sie freuen sich auf die Spiele. Doch davor und danach sollten Sie ihnen auch zeigen, wie lohnend und schön es ist, selber Sport zu treiben und sich zu bewegen. Regelmäßige Bewegung und Sport beugen nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Haltungsschäden vor, sie stärken auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, schulen das räumliche Denken, die Entwicklung der Sinne und unterstützen soziale Kompetenzen.

Wie oft, wie lange?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder täglich mindestens eine Stunde bei moderater bis starker Intensität aktiv sind, das Herz also schneller schlägt und man außer Atem gerät. Wichtig ist also, dass Sie Ihren Kindern jeden Tag mindestens eine Bewegungseinheit anbieten.

Das Wichtigste: Seien Sie Vorbild!

Ihr Kind lernt von Ihnen. Gestalten Sie daher gemeinsame Zeit mit Bewegung: Joggen, Wandern, Radeln, Schwimmen, Kicken auf dem Bolzplatz.

Bewegungsanreize im Alltag einbauen

Schon für Kleinkinder bieten die Vereine bereits organisierte Bewegungsprogramme wie Kleinkindturnen an.

Zusätzlich können Sie Ihre Wohnung bewegungsfreundlich gestalten. Kartons, Kisten und Kissen schaffen vielfältige Bewegungsanlässe.

Für ältere Kinder: suchen Sie gemeinsam nach organisierten Sportprogrammen, die ihnen Spaß machen, und nach interessanten Spielplätzen und Parks in Ihrer Umgebung. Erinnern Sie sich an Ihre eigene Jugend zurück: Gummitwist und Hinkelkästchen können auch heute noch Kinder begeistern.
Planen Sie, wann immer möglich, Wegstrecken zu Fuß ein – auch den Weg zur Kita und zur Schule sollten die Kinder zu Fuß zurücklegen. Wer sich früh an das Zufußgehen oder Fahrradfahren gewöhnt, für den ist es auch später selbstverständlich.“

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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.