Der diesjährige Kinder- und Jugendärztetag vom 18. bis 20. Juni in Hannover befasst sich insbesondere mit den aktuellen Themen Umweltmedizin und Allergien.
Allergien auf dem Vormarsch
Immer mehr Kinder und Erwachsene sind von Allergien betroffen, insbesondere in den Industrienationen. Die genauen Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Neben genetischen Faktoren spielen Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle. Welcher Lebensstil Allergien fördert, muss noch näher erforscht werden. Neuere Studien deuten darauf hin, dass Kinder, die in kinderreichen Familien leben, oder Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, evtl. einen besseren "Allergieschutz" besitzen.
Im Zusammenhang mit Allergien werden sich die Kinder- und Jugendärzte in Hannover auch mit dem Problem der OTC-Präparate (Abkürzung aus dem Englischen "Over-the-Counter") befassen, d. h. mit den nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten, die bei Patienten nach dem vollendetem 12. Lebensjahr nicht mehr erstattet werden. So müssen Eltern mit chronisch kranken Jugendlichen (z.B. mit Allergien, Neurodermitis, Rheuma) viele Medikamente aus eigener Tasche bezahlen. Gerade sozial schwächere Familien können sich dann oft nicht mehr alle Medikamente "leisten".
Belastungen durch die Umwelt
In Sachen Umwelt wird der Mobilfunk und das Handy zentrales Thema sein. Da während eines Telefonats mit dem Handy im Vergleich zu Basisstationen deutlich höhere Felder auf das Gehirn einwirken, sollten Kinder das Handy nicht mehr als notwendig nutzen. Laut einer belgischen Studie raubt der exzessive Handygebrauch mittlerweile vielen Kindern schon den Schlaf: 3% aller Kinder werden demnach jede Nacht einmal von einer eingehenden SMS geweckt. Die Kurzmitteilungen sorgen sogar für mehr Schlafstörungen als Fernsehen oder der Computer. Handys sollten deshalb aus dem Kinderschlafzimmer verbannt werden.