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Kinder- und jugendärztliche Versorgung in Not

Anlässlich der 15. Seminartagung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Hessens, der 600 Kinder- und Jugendärzte in Hessen repräsentiert, äußerten die Mitglieder am 8. September 2012 in Bad Nauheim ihre große Bestürzung und ihr Unverständnis über die geringe Wertschätzung, die der ambulanten Versorgung der Menschen im unserem Lande, insbesondere den von ihnen betreuten Kindern und Jugendlichen, entgegen gebracht wird...

Anlässlich der 15. Seminartagung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Hessens, der 600 Kinder- und Jugendärzte in Hessen repräsentiert, äußerten die Mitglieder am 8. September 2012 in Bad Nauheim ihre große Bestürzung und ihr Unverständnis über die geringe Wertschätzung, die der ambulanten Versorgung der Menschen im unserem Lande, insbesondere den von ihnen betreuten Kindern und Jugendlichen, entgegen gebracht wird.

Nachdem die Kassen ursprünglich das Ärztehonorar gar um 7% kürzen wollten, deckt das aktuelle Honorarangebot des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen von 0,9% für 2013 keinesfalls die gestiegenen Kosten in den Arztpraxen: Die Kostensteigerungen für die qualifizierten medizinischen Fachangestellten und die räumlichen, technischen und hygienischen Ausstattungen werden nicht annähernd aufgefangen. Das „Arzthonorar“ ist ja die Vergütung für den gesamten Betrieb der Praxis unter Einschluss der Angestellten, der Räumlichkeiten und Einrichtungen und des Arztlohnes.

Die Kinder- und Jugendärzte in Hessen fragen sich, ob in Zukunft die bestmögliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen nur noch in wohlsituierten Wohnbezirken aufrecht erhalten werden kann, in denen Privateinnahmen die Defizite der gesetzlichen Krankenversicherungen ausgleichen. Auf dem Hintergrund eines drohenden Nachwuchsmangels auch in der Kinder- und Jugendmedizin wirkt sich die Aussicht auf eine empfindliche Honorareinbuße für junge Kolleginnen und Kollegen, die eine Praxis übernehmen oder weiterführen wollen, katastrophal aus.

Für die bestmögliche Betreuung auch der gesetzlich versicherten Kinder in Hessen fordern die engagierten Teams in den Kinder und Jugendärztlichen Praxen eine ausreichende Honorierung, die den gegebenen Versorgungsstandard auch in den ärmeren Stadtvierteln sowie auf dem flachen Lande wenigstens halten kann.