"Kinder- und Jugendärzte bleiben auch in Zukunft die Hausärzte der Kinder und Jugendlichen, selbstverständlich ohne Praxisgebühr und ohne Überweisung. Hausarztmodelle richten sich ausschließlich an Erwachsene. Eltern sollten sich nicht drängen lassen, ihre Kinder in einem Aufwasch beim nicht entsprechend weitergebildeten Haus-/Allgemeinarzt einzuschreiben. Das ist keine qualitativ hochwertige Versorgung von Kindern und Jugendlichen," so Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) anlässlich des bevorstehenden Starts des bundesweit ersten Hausarztmodells am 1. März.
Dr. med. Wolfram Hartmann: "Kinder und Jugendärzte qualifizieren sich im Gegensatz zu allen anderen Arztgruppen für ihre Aufgabe mit einer mindestens fünfjährigen Weiterbildung auf allen Gebieten der Kinder- und Jugendmedizin. Sie betreuen - anders als Haus- oder Allgemeinärzte ohne entsprechende Weiterbildung - kompetent sowohl die physische, psychische als auch die soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen vom ersten Lebenstag an. Diese Versorgung ist erwiesenermaßen effektiv und kostengünstig."
Statistiken zeigen:
- von Kinder- und Jugendärzten betreute Kinder werden seltener ins Krankenhaus eingewiesen;
- unnötige Medikamentenverordnungen entfallen;
- die Zahl der Präventionsleistungen und die Durchimpfungsrate liegen deutlich höher als bei der Betreuung durch andere Arztgruppen.
"Wenn überhaupt über Versorgungsverträge diskutiert wird", so Dr. Hartmann, "wäre eine pädiatriezentrierte Versorgung, also eine Einschreibung beim Kinder- und Jugendarzt (Pädiater), aus Gründen der Qualität der Versorgung notwendig mit Modulen wie Bonusprogrammen für zeitgerechte Vorsorge- und Impftermine. §73 b SGB V schreibt ausdrücklich vor, dass die Kassen mit "besonders qualifizierten Ärzten" Hausarztmodelle vereinbaren sollen. An diesen Modellen arbeiten wir zusammen mit Vertretern der Krankenkassen."