Amerikanische Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass Kinder von Eltern, die ein hohes Alter erreicht haben, ebenso gute Chancen haben, lange zu leben. „Die Studie bestätigt die Beobachtung, dass Langlebigkeit in Familien gehäuft auftritt. In diesen Familien sind anscheinend Anlagen wie ein widerstandfähiges Herz-Kreislaufsystem vorhanden, die ein ‚gesundes Altern’ begünstigen“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Wissenschaftler um Dr. Dellara F. Terry von der medizinischen Fakultät der Universität in Boston erfassten zehn Jahre lang alle gesundheitsrelevanten Daten von 440 Nachkommen von Menschen, die mindestens ein Lebensalter von 97 Jahren erreicht hatten. Zu Beginn des Beobachtungszeitraums waren die Teilnehmer durchschnittlich 72 Jahre alt. Beim Vergleich der Daten mit den Gesundheitsakten von 192 Patienten, deren Eltern jünger starben, zeigte sich: Die Nachkommen der langlebigen Eltern hatten im Alter zwischen 72 und 82 Jahren in Relation zu ihrer Vergleichsgruppe ein um 78% geringeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ein um 83% geringeres Risiko für einen Schlaganfall und ein um 86% geringeres Risiko, an Diabetes Typ II, dem so genannten Altersdiabetes, zu erkranken. Insgesamt war das Sterberisiko bei den Kindern der fast Hundertjährigen in ihren Siebzigern und frühen Achtzigern um 81% reduziert. „Eine gesunde Lebensweise, wie Kontrolle von Gewicht und Bluthochdruck, regelmäßige Bewegung und Verzicht auf Zigaretten, kann die Lebenserwartung ebenso erheblich beeinflussen. Auch das können Eltern mit ihrer Erziehung und ihrem eigenen Vorbildverhalten an ihre Kinder weitergeben“, so das Fazit von Dr. Niehaus.