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Kindergartenkinder leiden häufig unter Infekten

Viele Eltern sind beunruhigt, wenn ihr Kind mehrmals im Jahr krank ist. Doch sind acht bis zwölf Infektionen bei kleinen Kindern normal. Das kindliche Immunsystem ist noch "untrainiert" und muss sich erst mit den verschiedenen Keimen auseinandersetzen...

In den ersten Monaten ist der Säugling noch durch Antikörper der Mutter geschützt, die während der Schwangerschaft und Stillzeit an das Kind weitergegeben werden. Wenn das Kind ein halbes Jahr alt ist, sind diese "geerbten" Abwehrkräfte meist abgebaut. Dann häufen sich die Infekte, insbesondere der oberen und unteren Atemwege. Auch immer wiederkehrende fieberhafte Infekte können auftreten. Die meisten dieser Infekte werden durch Viren hervorgerufen. Es gibt mindestens 150 verschiedene Erreger, mit denen das Immunsystem sich erst einmal auseinandersetzen muss, um sie abwehren zu können. Besonders bei Krippen- bzw. Kindergartenkindern häufen sich dann die Krankheiten, da sie sich bei anderen Kindern immer wieder neue Infekte holen und sich gegenseitig anstecken.

Eltern sollten auf jeden Fall bei ihrem Kinder- und Jugendarzt abklären, ob eine Erkältung oder Infektionskrankheit vorliegt. Erkältungsmittel für Erwachsene sollten auf keinen Fall für kleine Kinder angewandt werden.

Die Abwehr stärken und vorbeugen
Ein Kind, das bei jedem Wetter draußen spielt und witterungsgemäß angezogen, aber nicht zu warm eingepackt ist, ist besser abgehärtet als ein Kind, das nur zu Hause vor dem Fernseher sitzt. Eltern sollten darauf achten, dass das Kind nicht nass wird oder kalte Füße bekommt, denn das vermindert die Durchblutung der Nasen- und Rachenschleimhaut, die somit anfälliger für Bakterien und Viren wird. Damit die Schleimhäute nicht austrocknen und geschwächt sind, wirkt ein relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 70% in der Wohnung ebenso vorbeugend. Eine einfache Methode, weniger Viren und Bakterien in der Krippe bzw. im Kindergarten aufzuschnappen, ist das regelmäßige Händewachen, zu dem Eltern ihre Kinder ermahnen sollten - insbesondere vor dem Essen.

Altbewährte Hausmittel
Ist das Kind erkältet, sollte es möglichst viel trinken, damit sich der Schleim in den Atemwegen leichter verflüssigen kann.

Bei Fieber helfen kurz wirkende kalte Wickel, z.B. an den Waden. Sie sollten allerdings nicht angewandt werden, wenn das Kind fröstelt oder die Waden sich kühl anfühlen. Bei jüngeren Kindern sollten die Wickel eher lauwarm sein, bei älteren können sie dagegen schon kalt sein. Brustwickel können bei Husten schleim- und krampflösend wirken, z. B. mit zimmerwarmen Magerquark - der Wickel sollte aber die Masse umhüllen, so dass sie nicht die Haut berührt.

Salzwasser kann als Gurgellösung gegen Halsschmerzen dienen, wenn das Kind schon alt genug ist und sich nicht mehr verschluckt. Salbeitee ist ebenso als Spülung geeignet, kann aber auch getrunken werden.