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Kinderkrankheit "Morbus Perthes" selten richtig erkannt

Morbus Perthes, eine schwere Durchblutungsstörung im Hüftgelenk, wird nach der Einschätzung von Experten auch 100 Jahre nach ihrer Entdeckung nicht zuverlässig genug diagnostiziert...

Die meisten Fälle von "Morbus Perthes" treten im Alter zwischen fünf und sieben Jahren auf. Nach ärztlichen Schätzungen ist ein Kind von 1.200 Kindern von der Krankheit betroffen - d.h. 6.500 Kinder in Deutschland im Jahr. Wolfgang Strömich von der Deutschen Morbus Perthes Initiative (Düsseldorf) rechnet aber mit einer Dunkelziffer von einem Faktor fünf bis zehn.

Die Ursachen des "Morbus Perthes" liegen nach wie vor weitgehend im Dunkeln. Klar ist bisher nur das Krankheitsbild: Bei der Wachstumsstörung stirbt Gewebe des Hüftgelenkskopfes teilweise ab, der Knochen kann auch einbrechen. Jungen sind viermal häufiger betroffen als Mädchen. Die kleinen Patienten haben meist unspezifische Schmerzen und hinken. In vielen Fällen werden daher fälschlicherweise "normale Wachstumsschmerzen" oder Rheuma diagnostiziert. Die Krankheit tritt bei Kindern im Alter zwischen drei und zehn Jahren auf.

Die Krankheit gilt als selbstheilend und viele Kinder genesen nach der Aussage des Experten auch ohne Behandlung. "Jedoch können im Erwachsenenalter schwere Spätschäden wie Hüftarthrosen auftreten, wenn der Morbus Perthes nicht erkannt wird. Mit modernen Behandlungsmethoden kann das Gelenk entlastet werden, ohne die Bewegungsmöglichkeit der Kinder zu sehr einzuschränken. Manche bekommen eine Gehstütze oder einen Rollstuhl. Oft genügt es jedoch, die Krankheit zu beobachten. Leidet das Kind jedoch zusätzlich an einer Fehlstellung des Gelenks, muss operiert werden.