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Kindern Medikamente nicht mit Gewalt einflößen

Vor allem kleine Kinder wehren sich oft gegen fremd schmeckende Stoffe. Eine flüssige Arznei mit Geschmacksstoff ist dann oft günstiger als Tabletten oder der Wirkstoff kann auch in Zäpfchenform verabreicht werden. Üben Eltern Gewalt aus, so kann sich die Abwehr des Kindes gegenüber Arzneien jedoch noch vergrößern. Der Kinder- und Jugendarzt wird individuell entscheiden, welche Darreichungsform für das Kind geeignet ist…

Eltern sollten ihren Kindern nicht mit Gewalt Medikamente einflößen. Das könne zu einer Abwehr gegen Arzneimittel und zu einem Vertrauensverlust gegenüber den Eltern führen, sagt Dehtleff Banthien aus Bad Oldesloe, Vorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Schleswig-Holstein. Wichtig sei, dass Eltern ihren Kindern erklären, warum die Arzneimittel notwendig sind. Sie könnten zudem versuchen, mit Belohnungen zu arbeiten. Grundsätzlich sollten Medikamente auf ein Minimum reduziert werden.

„Sprechen Sie mit ihrem Kinder- und Jugendarzt, wenn es bei der Medikamentenvergabe Probleme gibt“, rät Banthien. Viele Arzneimittel gebe es auch in Zäpfchenform. Die könnten Eltern meist ohne Schwierigkeiten verabreichen. Manche Tabletten dürften auch mit Säften eingenommen werden. Muss das Kind mehrere Tabletten schlucken, kann es diese in der Regel gleichzeitig einnehmen. Das müsse der Kinder- und Jugendarzt aber im Einzelfall entscheiden, so Banthien.