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Kindern mit Asperger-Syndrom soziale Regeln genau erklären

Kinder, die an einer autistschen Erkrankung leiden, müssen die Regeln des sozialen Umgangs mühsam lernen. Das stellt besondere Anforderungen an die Erziehung ...

Da sich Autismus-Formen wie das Asperger-Syndrom in erster Linie durch soziale Defizite zeigen, stehen Eltern vor dem Problem, wie sie ihrem Kind soziale Regeln nahebringen können. Deshalb sollten Kinder so früh wie möglich den zwischenmenschlichen Umgang lernen, also wie sie jemanden begrüßen oder verabschieden, wie man sich bei Tisch verhält und worüber sie in der Öffentlichkeit besser nicht sprechen. Angemessener Blickkontakt, Gestik und Mimik gehören auch dazu. Allerdings ist es wegen des fehlenden oder begrenzten emotionalen Einfühlungsvermögens – anders als bei gesunden Kindern – häufig notwendig, sehr genau zu erklären, warum und wie die sozialen Regeln einzuhalten sind. Nur so kann das Kind die Regeln und Strukturen im Rahmen seiner Möglichkeiten lernen. Darüber hinaus sollten Lob oder Konsequenzen stets direkt erfolgen, damit das Kind die Folgen seiner Handlungen erkennen kann. Jedoch sollten Eltern es vermeiden, an zu vielen Themen zugleich zu arbeiten, um das Kind nicht zu überfordern. Das Kind sollte Erfolgserlebnisse haben. Eltern können Sie anfangs Hilfestellungen geben, die sie dann mit der Zeit weglassen.

Das Asperger-Syndrom ist eine kindliche autistische Erkrankung, die sich mit einer schweren Kontaktstörung manifestiert und damit das Familienleben stark belastet. Betroffene Kinder und Jugendliche haben kein natürliches Verständnis für Gefühle, Gedanken und Wünsche anderer. Das drückt sich aus in ihrem Verhalten (Gesten, Mienenspiel, Blickkontakt) und in der Unfähigkeit, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Die Erziehung eines am Asperger-Syndrom erkrankten Kindes ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten, besonders natürlich für die Eltern und die Familie.

Ebenfalls sehr wichtig ist es, andere Menschen, die häufig Kontakt mit dem betroffenen Kind haben, über die Situation aufzuklären: Kinder mit Asperger-Syndrom wirken nach außen oft unauffällig und ihr überraschend schwieriges Verhalten kann Unverständnis und Ärger provozieren, wenn die Mitmenschen nicht eingeweiht sind. Besonders ausführlich sollten Sie mit Erziehern und Lehrern sprechen. Der betreuende Kinder- und Jugendarzt und der Kinder- und Jugendpsychiater können dabei behilflich sein.