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Kindersicherheit: Eltern müssen lange vorausschauend mitdenken

Eltern müssen lange vorausschauend mitdenken, ihre Kinder immer wieder altersgerecht vor Gefahren warnen und ihnen geeignete Vorsichtsmaßnahmen beibringen, um Unfälle zu vermeiden. Bis Kinder fünf Jahre alt sind, lernen sie nur im Zusammenhang mit Gegenständen oder Orten vorsichtig zu sein, nicht situationsspezifisch...

Erst mit etwa neun bis zehn Jahren fangen Kinder an, selbstständig Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegen zukünftige Gefahren zu schützen. „Eltern müssen deshalb lange vorausschauend mitdenken, ihre Kinder immer wieder altersgerecht vor Gefahren warnen und ihnen geeignete Vorsichtsmaßnahmen beibringen, um Unfälle zu vermeiden. Bis Kinder fünf Jahre alt sind, lernen sie nur im Zusammenhang mit Gegenständen oder Orten vorsichtig zu sein, nicht situationsspezifisch. Wenn ein Kind sich z.B. an einer Herdplatte brennt, ist es dort zukünftig vorsichtiger, nicht aber mit dem Bügeleisen“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München sowie Vorstandsvorsitzender PaedNetz Bayern und PaedNetz München. In den ersten fünf Lebensjahren nehmen Unfälle die Spitzenposition in der Statistik der Todesursachen in Europa ein.

Besonders gefährdet sind ein- bis zweijährigen Kinder, denn sie haben noch keinen Selbstschutz. Der Sturz vom Wickeltisch ist eine der Hauptursachen für Unfälle im ersten Lebensjahr. „Eltern dürfen die Kraft ihres Kindes nicht unterschätzen. Auch ein Säugling kann sich unter einer festhaltenden Hand herausdrehen. Bei den Zweijährigen sind neben Stürzen bei Laufversuchen vor allem Verbrühungen schuld an Unfällen. Sie ereignen sich in fast der Hälfte der Fälle, wenn Eltern kochen und das Kind dazwischen gerät, gefolgt von Verbrühungen durch heiße Getränke. Auch hier könnten einfache Vorsichtmaßnahmen, wie z.B. Herdschutzgitter, und Verhaltensregeln, wie keine heißen Getränke mit einem Kind auf dem Arm zu sich zu nehmen, die meisten Unfälle verhindern“, empfiehlt Dr. Fendel.

Im Vorschulalter nimmt das Unfallrisiko statistisch gesehen ab, um dann wieder bei den 12- bis 13-Jährigen zu steigen. Hier spielen Sport und die Teilnahme am Verkehr eine wichtige Rolle. „Eltern sollten schon im Vorschulalter mit der Verkehrserziehung beginnen, damit Kinder schrittweise richtige Verhaltensweisen im Verkehr übernehmen. So sollten sich Kinder beispielsweise auch von klein auf daran gewöhnen, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen, da dieser einen Großteil der gefährlichen Kopfverletzungen verhindern kann. Auch beim Skifahren sollten Kinder vom ersten Schwung an einen schützenden Helm tragen“, so Dr. Fendel.

Weitere Informationen zum Thema "Kindersicherheit" erhalten Sie auf den Merkblättern Kinderunfälle der "Kommission Unfälle im Kindesalter", die Sie hier herunterladen können.