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Kindertagesbetreuung in Ost- und Westdeutschland

Bei der Kindertagesbetreuung gibt es in West- und Ostdeutschland auch mehr als ein Jahrzehnt nach dem Mauerfall immer noch deutliche Unterschiede. Allen gemeinsam ist jedoch ein Trend zu so genannten Kombi-Einrichtungen, d. h. Kinder vom Baby- bis ins Schulalter werden gemeinsam betreut...

Seit der deutschen Einheit hat sich die Situation der Kindertagesbetreuung in Ost und West unterschiedlich entwickelt.

  • In Ostdeutschland fand - stärker als in Westdeutschland - eine Verschiebung hin zu Einrichtungen mit altersgemischten Gruppen statt. Das heißt Kinder vom Baby- bis ins Schulalter werden verstärkt gemeinsam betreut. Der Anteil dieser so genannten Kombi-Einrichtungen lag 2002 in Gesamtdeutschland bei 32% (15.200) aller Kindertageseinrichtungen und hat sich gegenüber 1990/1991 (11%) verdreifacht.
  • In Westdeutschland wurde das Angebot der Ganztagesbetreuung ausgebaut, während in Ostdeutschland schon fast flächendeckend solche Einrichtungen existierten. Ganztagesbetreuung gab es in Westdeutschland 2002 nur für 24% der Kinder, in Ostdeutschland dagegen für 98%.
  • Im früheren Bundesgebiet existierten Ende 2002 für 88% der 3- bis 6 1/2 -jährigen Kinder Kindergartenplätze, aber nur für 3% der Krippenkinder (unter 3 Jahre) und 5% der Hortkinder (6 1/2 - 11 Jahre). In den neuen Ländern stand für jedes Kind (der 3- bis 6 1/2-Jährigen) ein Kindergartenplatz, für 37% der Krippenkinder und 41% der Hortkinder eine Betreuung zur Verfügung.

Trotz abnehmender Geburtenzahlen rechnet das Statistische Bundesamt bei unverändertem Platzangebot aber nur im Kindergartenbereich mit einer bundesweit spürbaren Verbesserung in Richtung Vollversorgung.