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Kindgerechte Aids-Medikamente fehlen

Weltweit sterben Millionen HIV-infizierter Kinder vor ihrem zweiten Geburtstag, weil lebensverlängernde Medikamente fehlen. Bisher müssen Erwachsenentabletten für Kinder zerkleinert werden, was eine genaue Dosierung unmöglich macht…

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat Pharmafirmen zur Entwicklung kindgerechter Medikamente gegen Aids für Entwicklungsländer aufgefordert. Weltweit sterben Millionen HIV-infizierter Kinder vor ihrem zweiten Geburtstag, weil lebensverlängernde Medikamente fehlen, wie die Organisation in Berlin beklagte. Zudem seien einfache Routinetests zum Nachweis der Immunschwächekrankheit in armen Ländern oft nicht erschwinglich.

„Da wir keine für Kinder dosierten Kombinationspräparate haben, müssen wir die Erwachsenentabletten mit Mörsern zerkleinern“, sagte die medizinische Koordinatorin der Organisation in Kenias Hauptstadt Nairobi, Rachel Thomas. Damit sei jedoch keine genaue Dosierung möglich.

Den Angaben zufolge leben allein in Afrika neun von zehn Babys, die mit dem Aidserreger HIV infiziert sind. Ärzte ohne Grenzen behandelt weltweit rund 57.000 HIV-infizierte Menschen, davon etwa 3.500 Kinder.