Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Kleine Zappelphilippe benötigen besondere Zuwendung

Das Zappelphilipp-Syndrom bzw. die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) beruht auf einer Störung der Signalübertragung im Gehirn. Die Reize von der Außenwelt können Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung nicht richtig filtern, sie fühlen sich deshalb schnell überfordert oder bedroht und reagieren scheinbar aggressiv. Dabei brauchen diese Kinder besonders viel Geduld und Zuwendung...

Das Zappelphilipp-Syndrom bzw. die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine Krankheit, die sich sehr unterschiedlich auswirken kann: Die Kinder wirken u.a. unkonzentriert, reagieren impulsiv und unkontrolliert. In Deutschland sind davon etwa 5% der Kinder betroffen – Jungen drei- bis sechsmal häufiger. „Da Eltern oft denken, dass das Verhalten ihres Kindes auf Erziehungsmängeln beruht, wird ADHS meist erst spät erkannt. Dabei sind eine frühzeitige Abklärung und Behandlung sehr entscheidend, um den Kindern und damit auch der Familie ein normales Leben zu ermöglichen“, erklärt Dr. Klaus Skrodzki, Kinder- und Jugendarzt aus Forchheim und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte, die eng mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte zusammenarbeitet.

ADHS beruht auf einer Störung der Signalübertragung im Gehirn. Die Reize von der Außenwelt können Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung nicht richtig filtern, sie fühlen sich deshalb schnell überfordert. Darüber hinaus haben sie auch Schwierigkeiten, die Mimik und Gestik eines anderen Menschen richtig zu interpretieren und fühlen sich dadurch schnell bedroht und reagieren scheinbar aggressiv. Dabei brauchen diese Kinder besonders viel Geduld und Zuwendung. „Wichtig ist, dass Familie, Lehrer und Freunde ‚eingeweiht’ sind. Viel Aufmerksamkeit, klar strukturierte Tagesabläufe, eindeutige Anweisungen sind neben medizinischen und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen besonders wichtig, manchmal ist auch ergotherapeutische Behandlung hilfreich. Um eine gute schulische Ausbildung zu ermöglichen und die Unfallrisiken zu reduzieren, ist häufig auch eine medikamentöse Therapie erforderlich“, erläutert Dr. Skrodzki.