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Kleinnager und Katzen können Kuhpocken übertragen

Tiere können eine harmlose Variante der Pockenviren übertragen. Nach ihrem ersten häufigsten Krankheitsträger wurden diese Viren "Kuhpocken" genannt. Heute infizieren insbesondere Haustiere, wie Katzen und Ratten, ihre Halter. Grippeähnliche Symptome, Pickel, die sich allmählich vergrößern und zentral eine Schorf-ähnliche schwärzliche Eindellung bilden, sind typische Kennzeichen ...

Seit dem Jahr 1980 gelten Pocken als ausgerottet. Eine harmlosere Variante, die Orthopockenviren, übertragen heute noch Haustiere, insbesondere Katzen (die infizierte Mäuse fressen) und Ratten. Hauptüberträger waren früher Kühe, deshalb ist diese Pockenform als „Kuhpockeninfektion“ bekannt. Betroffen sind überwiegend Heranwachsende und junge Erwachsene mit engem Kontakt zu ihren Tieren. “Erwachsene, die noch gegen Pocken geimpft wurden, haben einen gewissen Schutz bzw. zeigen meist nur schwache Krankheitszeichen“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Beim Menschen machen sich die Orthopockenviren bemerkbar durch teilweise stark ansteigendes Fieber, grippeähnliche Symptome, Lymphknotenschwellung und vereinzelte Pickel, die sich allmählich vergrößern und zentral eine Schorf-ähnliche schwärzliche Eindellung entwickeln.

Betroffene Tiere zeigen Hautveränderungen mit Schorf, der stark virenhaltig ist. Direkter Kontakt damit oder mit Absonderungen daraus führt zu einer Ansteckung. In Krusten können Orthopockenviren bei Zimmertemperatur um ca. 20 Grad sogar monatelang überleben (dunkle und trockene Umgebung). „Gefährlich sind die Kuhpocken nur für Säuglinge, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Es empfiehlt sich, die betroffenen Hautstellen antibiotisch zu behandeln und abzudecken. Patienten sollten auf eine gute Hygiene achten und vermeiden, mit den Händen in die Augen zu greifen, da die Viren dort – ähnlich wie Herpesviren - zu schwerwiegenden Komplikationen führen können“, warnt Prof. Nentwich.

Quellen: rki, hautnah dermatologie